Tejakula – Padang Bai – Kuta
Meinen Aufenthalt im kleinen Paradies hatte ich ja noch um eine Nacht verlaengert, aber dann war es wirklich Zeit zu gehen… Bianca und Lindi werden mir fehlen. Und das Meeresrauschen. Und das Nichtstun. Immerhin waren wir nochmal schnorcheln, direkt vorm Hotel. War ganz schoen, aber nach 5 min hatten mich schon 2 Quallen gestreift, so dass ich den Rueckzug antrat, um den Ausschlag zu begutachten. War zum Glueck am naechsten Morgen schon wieder verschwunden.
Mit einem exklusiven Taxi fuhr ich dann nach Padang Bai, einer Hafenstadt im Osten von Bali. Viel zu sehen gibt es dort nicht, aber es ist der Umschlaghafen, fuer alle, die auf die Gilis oder nach Lombok wollen. Immerhin hat man die Auswahl von 3 Straenden in Laufnaehe: den Hafenstrand, den White Beach und die Blue Lagoon. Die Besitzer meiner Unterkunft (ein belgisches Paeaerchen) schickten mich direkt zum White Beach. Der hat ziemlich riesige Wellen und es war lustig zuzuschauen, wie die Leute so hin und hergeschmissen wurden… Die hatten danach sicher 2 kg Sand in der Unterhose. Ich blieb also nur Beobachter und sparte mir den Badegang.
White Sand Beach, Padang Bai, Bali |
Am Strand lernte ich dann Adrian kennen, der sich mit mir gerne ein Taxi teilen wollte, um am naechsten Tag eine kleine Rundtour zu machen. Wir fuhren zuerst nach Tirtagangga, einem Wassergarten, der 1946 gebaut wurde. Dann ging es nach Tenganan, einem Bali-Aga Dorf. Dort leben Menschen, die sich der Einfuehrung des Kastensystems bei der letzten Invasion der hinduistischen Majapahit aus Indien widersetzten und sozusagen ihre eigene balinesische Enklave bildeten. Sie sehen sich als Ur-Balinesen und das Dorf ist wie ein Museum. Wenn man am Eingang ankommt, wird man aufgefordert, etwas zu spenden und die Spende mit Namen in ein Buch einzutragen. Dann kommt schon ein Dorfeinwohner auf dem Roller angefahren und beginnt mit der Fuehrung. Er nimmt uns mit in sein Haus und erklaert, dass seine Schwestern Stoffe weben und er selbst ein Maler ist. Sein Vater ist Musiker. Dies ist bisher das einzige Dorf, in dem kein Muell rumliegt und sogar ueberall Muelltonnen aufgestellt sind. Dementsprechend duerr sind natuerlich die Hunde und Katzen. Nun ja, wir koennen etwas kaufen, aber er draengt uns nicht und der Rundgang durchs Dorf geht weiter. Die Leute aus dem Dorf duerfen nur innerhalb der Gemeinschaft heiraten, falls sie doch jemanden von ausserhalb heiraten, dann muessen sie das Dorf verlassen. Wer (innerhalb) heiratet, bekommt von der Gemeinschaft Land und ein Haus. Lustiges Konzept, scheint aber zu funktionieren. Wie gut das fuer den Genpool ist, bleibt abzuwarten. Vermutlich koennen sie von den Spenden ganz gut leben. Nach der Fuehrung ging es weiter zum Besakih Tempel. Dies ist der Muttertempel auf Bali und liegt am Berg des Vulkans Gunung Agung. Hier ist wieder Touri-Nepp angesagt, obwohl gar nicht so viel los ist, da am Tag danach der Abschluss des 10 taegigen Galungan-Festes ist, naemlich Kuningan. Wir wurden genoetigt, einen Fuehrer zu nehmen, haben den aber von 30 Euro auf 3 Euro runter gehandelt… Ein Hoch auf den Rough Guide, da stand das naemlich schon drin. Kadek (ja, noch einer), 19 Jahre alt, studiert Hauswirtschaft an der Uni und zeigt uns Besakih. Seine englische Aussprache ist etwas schwer zu verstehen, aber es geht schon irgendwie. Sehr beeindruckend, die Anlage. Es sind viele kleine Tempel und Schreine und wir laufen trepp auf und trepp ab. Sehr interessant. Leider haengen am Vulkan seit 3 Tagen Wolken, so dass wir ihn gar nicht sehen konnten. Danach ging es noch in eine Kaffee-Plantage und dann wieder zurueck. Gegen 5 waren wir wieder in unseren Unterkuenften und platt wie nix, bei 30 Grad ist das ja auch kein Vergnuegen und wir wurden im Auto gut durchgeschuettelt. Und natuerlich mussten wir immer wieder Reisterassen fotografieren, unser Fahrer bestand darauf. Frag mich, wer die dann alle sortieren soll. Aber hier ist auch eine fuer Euch:
Reisterasse, Bali |
Irgendwie habe ich das Gefuehl, dass ich noch keinen Tag meines Urlaubs richtig gut geschlafen habe, geschweige denn ausgeschlafen habe… So langsam macht sich der Schlafmangel bemerkbar, besonders im Spiegel. Ich muss wohl doch einfach, wie die Balinesen, um 9 ins Bett gehen. Da ich so k.o. bin, mache ich an meinem dritten Tag in Padang Bai einfach nichts, ausser die Blue Lagoon besuchen. Ist eh Kuningan und nicht viel los. Die Balinesen feierten mit viel Arak und Essen bei sich daheim und gegen Abend wankten die Kellner in die Restaurants zurueck.
Blue Lagoon Beach, Padang Bai, Bali |
Eigentlich wollte ich nochmal ueber Ubud fahren, bevor es wieder heimgeht, aber ich habe keine Lust mehr auf die staendige Packerei und buche mir daher ein Shuttle nach Kuta, um die letzten 3 Tage am Strand zu faulenzen. Vielleicht versuche ich es doch mal mit einem Surfboard. Mal schauen…
Jaaa, und dann ist dieser Urlaub auch schon fast wieder vorbei, noch ein wenig Sonne tanken und shoppen und das war es erstmal wieder… Bis zum Oktober, hihi.
Wird das nun hier ein Strandbilder-Contest ;)? Haben gerade mal Deine Route in der Karte angeschaut. Bist insgesamt schön rumgekommen. Lediglich nicht im westlichen Zipfel. Hast Du diesen wg. Zeit oder Desinteresse weggelassen?
Wir wünschen noch drei erholsame Tage am Strand und falls Du keine Karte zu einem weiteren geheimen Strand findest, ebenfalls einen guten Rückflug. Die Streiks sind ja auch wieder vorbei, so dass es keine vollen Flughäfen geben sollte.