Berlin > Bali: Legian & Ubud
Um 4:30 klingelte mein Wecker und um 5:30 war mein Taxi da. Im Zug nach Frankfurt waere ich mehrmals fast eingeschlafen und war froh, als der Zug endlich am Hbf ankam. Dann nochmal umsteigen und ich war am Flughafen. Hurra! Urlaub! Wobei es sich eher anfuehlte wie Muede! und Was soll ich hier?… Es gab sogar am Fernbahnhof einen Gepaeckaufgabeservice, damit man den Kram nicht bis ins Terminal schleppen muss. Allerdings war ich etwas skeptisch, gepraegt durch fruehere Erfahrungen, ob alles ankommt und wollte es dann doch lieber direkt bei Thai Airways abgeben. Auf dem Flug nach Bangkok (10h) hatte ich den Jackpot gezogen, denn der Platz neben mir blieb frei und so konnte ich mich schoen ausbreiten und gemuetlich 3-4 Filme schauen. Bin aber immer wieder eingenickt. Irgendwann morgens waren wir dann in Bangkok und hatten 3 Stunden Aufenthalt, nach denen es dann weiter ging nach Denpasar. Auf diesem Flug sass Daniela neben mir, eine Muenchnerin, die ihren Bali Urlaub auch allein gestalten wollte. Prima, dann hatte ich gleich eine Verbuendete und zum Glueck waren unsere Unterkuenfte auch nur 300m voneinander entfernt. Nachdem wir uns ein Taxi geteilt hatten, gingen wir erstmal an den Strand. Legian gehoert zu Kuta und ist der “Ballermann” der Australier. Wir fanden es allerdings ganz schoen. Die Strassen waren ruhig und der Strand war leer, keine aufdringlichen Haendler und ein traumhafter Sonnenuntergang!
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Am zweiten Tag sind wir mal durch Kuta gelaufen und zugegebenermassen sieht es dort etwas anders aus. Viele viele braungebrannte australische SurferInnen und geschaeftiges Treiben in den kleinen Strassen. An den unzaehligen Mofas wurden Surfboardstaender montiert, damit man sein liebstes Sportgeraet zum Strand transportieren kann… Abends waren wir dann noch auf einem Filmfestival fuer Surf-Filme… naja, ich hatte eher schicke Jungs auf Boards erwartet, aber es gab Filme ueber die Umwelt und ueber Surfen und Haie… Am naechsten Morgen fuhr Daniela weiter auf eine organisierte 3-Tagestour und ich nach Ubud.
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Meine erste Unterkunft war ein schickes Hostel mit Pool und Dachterasse, sehr sauber und angenehm. Das gemischte 10-Bettzimmer war allerdings eine Herausforderung. 😉 Habe aber ganz gut geschlafen und mich dann am 2. Tag auf die Reise nach Ubud gemacht. Bali ist nicht sehr gross und touristisch gut erschlossen, so dass man ohne Probleme von einem Ort zum naechsten kommt. Als ich in meiner Unterkunft ankam, war ich erst nicht sicher, ob ich bleiben will. Die Unterkuenfte in Ubud sind meistens echte Homestays, also bei Balinesischen Familien zu Hause. Man fuehrte mich ueber den etwas chaotischen Hof bis in den Garten. Dort gibt es 3 Bungalows im balinesischen Stil (mit Bambusdach) mit je 2 Zimmern. Als ich ankam war alles leer, die Tueren standen offen und die Huehner spazierten ueberall herum. Fuer eine Nacht kann ich es aushalten, wenn es keine Kakerlaken gibt, dachte ich… Ich machte noch eine kleine Runde durch die Stadt und als ich wiederkam, hatten sich noch 3 andere deutsche Maedels dort eingenistet. Beim naeheren Betrachten des Zimmers stellte ich fest, dass alles sauber und keine tierischen Untermieter vorhanden waren. Das Bad ist ein Freiluft-Bad, aber zum Glueck so eingemauert, dass die Nachbarn nicht beim Duschen zuschauen koennen. Vor dem Zimmer ist eine ueberdachte Terasse und eine Thermoskanne mit heissem Wasser samt Tee oder Kaffee stehen immer bereit. Das Fruehstueck wird serviert, sobald man morgens die Nase aus der Tuer steckt. Der Hahn der Familie stimmt allerdings schon morgens frueh um fuenf den Weckruf an.
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Bis ich die 3 deutschen Maedels getroffen habe, hatte ich eher den Eindruck, dass es auf Bali nicht so einfach ist, andere Reisende kennen zu lernen. Das Urlaubsfeeling war anfangs auch noch nicht so richtig da, aber ich glaube, das war hauptsaechlich der Muedigkeit geschuldet. Immerhin habe ich noch keine Nacht so richtig ausgeschlafen.
In Ubud gibt es viele Laeden mit Tuechern und Holzschnitzereien, Naturseife und anderem Nippes. Mal schauen, da muss ich sicher was mitnehmen… Am zweiten Tag in Ubud wollten wir uns die vielgepriesenen Reisfeldterassen anschauen und im Reisefuehrer schlug dazu eine Wanderung vor. So liefen wir los und schon nach 20 min kreuzte eine Schlange unseren Weg. Super. Danach haben wir von der tollen Reisterassenlandschaft nicht mehr viel gesehen, da wir mit der Bodenbeobachtung beschaeftigt waren… Aber es war trotzdem schoen und so ein wenig Bewegung tut ja auch gut, gell? Man glaubt gar nicht, wieviel man schwitzen kann… Nach der Dusche ging es dann noch zum Legong-Tanz. Mittlerweile hat sich nun noch ein deutsches Paeaerchen in unserer Unterkunft einquartiert, so dass es mir fast schon zu viel Heimat im Urlaub ist… Aber so sind die Abende auf der Terasse sehr lang und feucht-froehlich. Allerdings bin ich die Omi in der Runde, alle anderen studieren noch. Nun ja, so isses halt.
Heute hatten wir uns fuer eine Vulkan-Radtour angemeldet. Um 8 wurden wir abgeholt (ich sollte noch erwaehnen, dass das Fruehstueck in der Unterkunft allererste Sahne ist!! Gestern gab es Sandwiches und heute Pancakes und immer einen Riesenteller Obst dazu.) und dann ging es mit dem Kleinbus in die Naehe des Gunung Batur, einem aktiven Vulkan. Auf der Terasse eines Hotels, von dem man einen traumhaften Blick ueber den Vulkansee und die Berge hat, wurde das Fruehstueck serviert. Dann ging es in eine Kaffeeplantage, wo wir Luwak-Kaffee probiert haben…. das ist der Kaffee, der durch den Magen von Frettchen gegangen ist. War jetzt keine Sensation, aber jetzt habe ich den auch mal getrunken…
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Dann gab es fuer jeden ein Mountain-Bike und es ging los… immer schoen bergab. Wir machten noch bei einem traditionellen Bauernhof halt und der Guide erklaerte uns einiges ueber die Traditionen und Braeuche hier. Jedes Gehoeft hat einen eigenen kleinen Tempel, in dem taeglich Opfergaben aus Blumen und Suessigkeiten aufgestellt werden. Vieles hier klingt fuer europaeische Ohren so fremd, ich kann gar nicht alles aufzaehlen. Alle Soehne bleiben auf dem Hof wohnen, die Toechter werden verheiratet und ziehen zu deren Ehemaennern. Die Himmelsrichtungen bestimmen, wer auf dem Hof in welcher Ecke wohnt und wo Kueche und Stall sind. Der juengste Sohn einer Familie muss dringend auf dem Hof bleiben und diesen uebernehmen, die anderen duerfen ausziehen, wenn sie genuegend geld fuer eigenes land haben. meistens wohnen in einem solchen hof bis zu 40 mitglieder einer familie. Die Hoefe sind aber auch sehr gross. Weiter ging es bergab und es gab noch einen informativen Halt am Reisfeld, in einer Schnitzerei und an einem 500 Jahre alten Banyan-Baum.
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Nach ca. 2h hatte man die Option, weiter mit dem Rad (aber nun berAUF) oder mit dem Auto zum Mittagessen zu fahren. Adina, Wiebke und ich entschieden uns als einzige fuer das Rad und konnten uns vorm Essen nochmal so richtig auspowern. Das Essen war fantastisch und gegen 16:00 wurden wir wieder vor unserer Unterkunft abgesetzt. Ein toller Tag. So langsam komme ich auch im Urlaub an und kann es geniessen… Mal schauen, was die naechsten Tage noch so kommt, einen genauen Plan habe ich noch nicht. Am Mittwoch ist hier Galungan Fest, es haben schon alle Familien einen geschmueckten Bambusstab an das Hoftor gemacht. Hoffe, es geht Euch allen gut! Der naechste Post wird sicher kuerzer, aber selbst in diesem habe ich nicht alles unterbringen koennen, was ich erzaehlen wollte… Liebe Gruesse um die halbe Welt!
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