30 Oct

Vom Luxus zu Basics

Die letzten 2 Tage in Dubai habe ich auch in vollen Zuegen genossen. Am Mittwoch habe ich zur Abwechslung mal fuer Luis den Tourguide gespielt und ihn zu einem Spaziergang durch den Stadtteil Bur Dubai genoetigt. Es war zwar ziemlich warm, aber es gab viel zu sehen. Einen Kleiderbasar (Old Souk), das Dubai Museum und eine ziemlich coole Kunstgalerie im spanischen Stil. Dort gab es einen Innenhof, in dem gerade ein Malkurs gehalten wurde und die Kunst war ueberall im Haus verteilt. Gleich nebenan war ein Kaffee im gleichen Stil, wo wir dann einen kurzen Stopp eingelegt haben. Ein wirklich seeeehr leckeres Getraenk in Dubai ist “Mint Lemonade”, eine Zitronenlimonade mit sehr klein gehaexelter frischer Minze. Mmmmmhhh! Zurueck sind wir durch die Bastakiya gelaufen, einen alten Stadtteil von Dubai und dann am Creek entlang. Da Luis in Jeans losgegangen war, haben wir ihm unterwegs noch ein paar stylische Hosen im Pyjama-Look gekauft, fuer 1,50 Euro. Abends wollten wir dann den Sonnenuntergang neben dem Burj Al Arab anschauen, aber leider waren wir 10 min zu spaet auf dem Balkon des Hotels Mina A’Salam. Das Hotel gehoert zum Madinat Komplex, mit 2 weiteren grossen Hotels und 13km befahrbaren Kanaelen, unzaehligen Shops und vielen Bars. Nach dem Abendessen haben wir uns eine Shisha gegoennt, aber ich muss sagen, dass sie mir auch beim 2. Mal nicht geschmeckt hat. Das Flair war natuerlich unbezahlbar… :)

Fuer den letzten Tag in Dubai war “Strand” angesagt. Wir sind also zum Fruehstueck nach Jumeirah gefahren, haben am Beach Walk gefruehstueckt und sind dann an den oeffentlichen Strand gegangen. Die meisten Strandabschnitte gehoeren zu den Hotels, aber es gibt auch die Straende fuer jedermann… Da hockt man also unter seinem Sonnenschirm, bestaunt das internationale Publikum und wenn man sich im Wasser abkuehlen will, stellt man fest, dass das Wasser Badewannen-Temperatur hat. :) Ich habe mich gefragt, wie warm wohl den Ladies im Ganzkoerper-Badeanzug ist… Nach ein paar Stunden sind wir wieder zurueck und schon hiess es: packen! Da ich erst gegen 24:00 am Flughafen sein musste, haben wir noch ein Abschiedsessen in einem bekannten Thai-Restaurant eingelegt. So konnte ich mich nochmal bei Luis und Volker fuer wundervolle 5 Tage bedanken. :) Und wie Volker richtig bemerkte, haette ich die Reiseplanung wohl andersherum machen sollen, erst Indien und dann Dubai… Hinterher ist man immer schlauer, nun muss ich mich von Luxus auf Basics umstellen.

Zum Thema Emirates kann ich nur sagen, dass ich nicht mehr mitfliege, wenn es eine aehnlich guenstige Option gibt. Nach dem missglueckten Online-Checkin musste ich 3h vor Abflug am Flughafen sein, dann war mein Pass ploetzlich nicht mehr maschinenlesbar, eingecheckt war ich aber trotzdem schon, dann musste ich meinen Rucksack im Sack nochmal 2km durch die Riesenhalle schleppen, weil sie ihn so nicht mitnehmen wollten, er sollte mit so einer Plastikfolie umwickelt sein, dann ewig in der Schlange gestanden und dann noch 2h am Gate gewartet… grrrrrrrr. Und alles mitten in der Nacht – lovely. Gegen halb 4 ist der Flieger dann gestartet und hat uns kurz vor 9 in Kochi abgesetzt. Ich konnte natuerlich im Flugzeug nicht schlafen und war nur froh, dass mein Taxifahrer schon am Flughafen auf mich gewartet hat. Die 1,5 h bis zum Hotel waren eine Herausforderung. Es war sehr heiss und schwuel, das Auto alt und ohne Klimaanlage und ich war totmuede! Ich bin auf der Fahrt mehrmals eingenickt und das war auch besser so, denn an den indischen Fahrstil muss ich mich erst noch gewoehnen. Auf einer zweispurigen Strasse passen locker 2 Autos, ein LKW und 2 Mopeds nebeneinander. Man hupt einfach und draengelt sich rein. Ich muss den “Aus-Schalter” fuer meine Nase noch finden, sonst koennte es schwierig fuer mich werden. Auf der Fahrt zum Hotel habe ich quasi das ganze Indien-Klischee-Programm schon gesehen (und gerochen). Muellberge ueberall neben der Strasse, Leute, die an Strassenecken ka**en, tote Hunde und Ratten… das ganze Programm eben. :)

In der Unterkunft waren alle sehr freundlich und als sie merkten, dass ich ihren Erklaerungen ueber die Stadt nicht mehr ganz folgen konnte, haben sie mich erstmal schlafen lassen. Gegen Abend war ich dann wieder fitter und bin zu meinem ersten Rundgang aufgebrochen. Auf meiner Suche nach etwas Essbarem entdeckte ich in einem Restaurant jemanden, der mit mir im Flugzeug war und hab mich einfach aufgedraengt. So konnte ich mich mit Tony aus England ueber Dubai unterhalten und wir haben unsere Ersterfahrungen mit Indien ausgetauscht. Drei Moskitostiche hab ich bisher eingesammelt, aber ansonsten ist alles prima. Jetzt werde ich mal die Post suchen und noch bisschen durch die Strassen schlendern und hoffen, dass der Ananassaft vom Fruehstueck sich weiterhin ruhig verhaelt… :)

26 Oct

Windtuerme, Etisalat und die Wueste

Gestern haben wir den Tag mit einem Besuch des Hauses von Sheikh Saeed Al Maktoum begonnen. Da das echte Haus zerstoert wurde, ist dies eine originalgetreue Nachbildung des Hauses vom Scheich, der 1921-1958 hier regiert hat. Man fragt sich, wie die das ohne Klimaanlage ausgehalten haben… Sie hatten Windtuerme zum Kuehlen der Raeume, aber wie gut kuehlt 40 Grad warmer Wind? Die Tuerme sind da, aber da alle Raeume mittlerweile eine Klimaanlage haben, kann man nicht rausfinden, wie warm es ohne waere. :) Spannend waren die vielen Fotos aus den Anfaengen von Dubai, es bestand mal aus nur 40 Huetten. Interessant waren auch die Fotos vom Beduinenleben: Traditionen, Trachten, Tiere. Tolle Augen haben die Araber! So durchdringend und geheimnisvoll. Ach, und die meisten riechen wirklich gut! (Darf man sowas schreiben?) Hier laesst man sich beim Parfummischer des Vertrauens sein eigenes Parfum auf den Leib schneidern. Zum Beispiel aus Sandelholz, Jasmin oder Arganoel. Die Parfums riechen sehr stark, quasi bis ueber die Strasse, aber auch sehr angenehm. :)

Unser zweites Ziel war der Gold Souk, ein ueberdachter Goldmarkt. Allerdings gaben wir nach ca. 30 min und ca. 20 Parkplatzrunden mit ca. 30 anderen Autos auf und fuhren zum Fischmarkt. So ein Fischmarkt riecht ganz toll bei der Hitze! :) Daher haben wir uns auf die Gemuese-Ecke beschraenkt und frische Datteln gekauft. Der Goldmarkt war in Laufdistanz, also nix wie hin. Krass, wie die Schaufenster dort mit echtem und unechtem Gold verhaengt sind. Die meisten Haendler sind Inder, da die grossen Goldgehaenge fuer indische Hochzeiten sehr wichtig sind. Nachdem ich fast ein Bauchtanz-Set gekauft haette, mit so einer Klimperkette fuer die Speckhueften, entschieden wir uns zum Rueckzug und fuer den Pool. Fantastisch, einen 30m Pool fuer sich allein zu haben! :)

Abends sind wir zur Dubai Mall gefahren, um die Dubai Fontaene zu bestaunen. Da kann man schoen draussen in einem der Restaurants sitzen und alle paar Minuten wird ein Song gespielt (von Klassik ueber Pop bis Arabisch) und die Wasserfontaenen zeigen ihre einstudierte Choreographie. Sehr schoen!

Heute war relaxen angesagt, bis es gegen 15:00 zur Wuestensafari losging. Man faehrt im Pulk in die Wueste (heute waren es 8 Jeeps mit je 5 Personen), laesst etwas Luft aus den Reifen und dann geht’s los, die Duenen hoch und runter, bis alle gut durchgeschuettelt sind. Ziemlich cool! Leider kam danach noch der Touri-Teil mit Kamelreiten und Bauchtanz in einem Wuestencamp. Schoen war, dass ich vorne sitzen durfte und so die ganze Zeit unseren afghanischen Fahrer ausfragen konnte. Er wohnt schon seit 8 Jahren in Dubai und faehrt die Wuestentour JEDEN Tag. Mich interessierte zum Beispiel, warum eine der beiden Telefongesellschaften in Dubai “Etisalat” heisst… :) Salat ist eigentlich das Gebet, aber Etisal heisst wohl, “ruf mich an”. Auf dem Rueckweg fielen mir die Muelleimer rechts und links neben der Wuestenautobahn auf. Anscheinend kommen viele Menschen am Wochenende, parken ihr Auto am Strassenrand (der Autobahn!) und machen einen gemuetlichen Grillabend. :)

Nur noch 2 Tage Dubai und dann geht’s schon weiter. Morgen moechte ich nochmal zum Dubai Creek und gegen Abend wird der Sonnenuntergang neben dem Burj al Arab fotografiert.

Also, erfriert nicht, Ihr Lieben! Und Fotos gibt’s leider erst, wenn ich wieder daheim bin. Die sind ja noch so riesig und unsortiert. :)

24 Oct

Uuuuurlaub….

… tut gut! :) Sollte jeder mal machen!

Gestern war die Spannung gross: schafft sie den Zug und wenn ja, schafft sie auch den Flug??? Jup, beides bequem geschafft und dann schon im Flugzeug gehockt. Leider direkt vor den Klos, weil die Tussi am Check-in Schalter mich mit meinem “Rucksack-in-Plastiksack”-Gebilde gleich nicht leiden konnte… Ach ja, wer von Euch ist schon mal mit 9,1 kg Gepaeck fuer 4 Wochen in den Urlaub gestartet??? Meine Freude ueber die 9kg hat die Tussi hinterm Schalter kalt gelassen, wahrscheinlich hat sie mir danach erst recht den Kloplatz gegeben, weil ich gute Laune hatte, und sie nicht… Wie auch immer, ich weiss wirklich nicht, warum Emirates von allen so gelobt wird… Wenn man Economy fliegt, dann muss ich sagen, gibt es Bessere. Der Service im Flugzeug war zwar freundlicher aber sehr langsam und die Sitze waren definitiv fuer Duenne. Aber was mir fast einen entzueckten Aufschrei entlockte, war das Entertainment Center, dass fuer jeden in die Kopfstuetze des Vordermanns eingelassen war. Ueber 100 Filme zur Auswahl, prima!!!! Leider habe ich ewig fuer die optimale Entscheidung gebraucht, so dass ich in den 5,5 Stunden leider nur 2,5 Filme geschafft hab. Schwupp-die-wupp waren wir schon in Dubai. Also ein wenig durch den Flughafen geirrt, das Gepaeckband gefunden und siehe da, mein Rucksack im Sack hatte den Flug auch gut ueberstanden. Dann noch einige Minuten vor der Passkontrolle gewartet. Hinter mir so ein aetzender dialektsprechender Wichtigtuer, der volle 10 min in sein Handy gebruellt hat. “Hallo, wo bist Du jetzt? Ich bin am Flughafen, ja, dauert noch…. Ja, ich schau, dass ich morgen Abend wieder daheim bin… blablabla…”
Nun gut, nachdem ich dem grimmig dreinblickenden Kontrolleur meinen Aufenthaltsort in Dubai preisgegeben hatte, stempelte er meinen Pass und ich war durch.

Was fuer eine Freude, den Luis nach so langer Zeit wieder zu sehen!!! Als wir die Wartehalle Richtung Parkhaus verliessen, schlug uns eine 35 Grad warme Luftwolke entgegen. Wow, das war ein Temperaturunterschied zu Stuttgart von… ja, genau, 35 Grad. :) Und das nachts um halb eins. In Palm Jumeirah angekommen hab ich erstmal die FLIPFLOPs aus dem Rucksack geholt!!!! :) :) :) :)

Heute war Luis mein persoenlicher Reiseleiter und wir haben eine Tour durch die Stadt gemacht. Zuerst zum Atlantis-Hotel (ganz am Ende der Palmeninsel), die haben ein riesiges und tolles Salzwasseraquarium, mit Rochen und so grossen silbernen und auch ein paar kleinen bunten Fischen. Da man nicht direkt vorm Hotel parken kann, muss man das Auto ca. 500m entfernt auf einem Parkplatz abstellen und weil es zu heiss ist, zum “mal eben rueberlaufen”, gibt es ein klimatisiertes Shuttle, dass einen zum Hotel bringt. Nach einer Minze-Limonade am Strand ging es weiter zur Moschee von Jumeirah. Mit einem Tuch auf dem Kopf und ohne Schuhe gingen wir hinein, aber weil man sich dort gerade auf ein Gebet vorbereitete, wurden wir gleich wieder hinausgeschickt. Danach gab es Kaffee in einem Einkaufszentrum im italienischen Stil namens Mercato und dann fuhren wir noch in die Mall of the Emirates. Das ist die Mall mit dem eingebauten Skigebiet. :) Sehr lustig! Sonntag ist hier wie unser Montag, der erste Arbeitstag der Woche, daher war es ueberall ziemlich leer. Abends waren wir in Dubai Marina, einer Art Venedig mit Hochhaeusern und haben hervorragend Libanesisch gegessen.

Ich glaube, ich habe noch nie so viele unterschiedliche Menschen an einem Tag und in einer Stadt gesehen. Die Emirati-Maenner mit ihren weissen Kleidern und den schwarz verschleierten Frauen, Philipinos, Inder, Sri Lanker (?), Pakistani, Libanesen, Iraner, Russen, Franzosen, Deutsche, Hollaender, Briten, Brasilianer, Amerikaner… Und die meisten leben hier, um zu arbeiten. Die Stadt wirkt so imposant, dass man ueberall Menschenmassen erwartet, aber seit der Krise gehen immer mehr Menschen wieder weg aus Dubai. Es sammeln sich z.B. am Flughafen die Autos der Leute, die fluchtartig das Land verlassen haben, weil hier auf Schulden eine Gefaengnisstrafe steht. Der Appartment-Komplex, in dem meine Gastgeber wohnen, ist nur zur Haelfte vermietet und die Bootsanlegestellen vorm Haus sind alle leer. Da faellt mir ein, dass ich morgen unbedingt dem Pool einen Besuch abstatten muss. 😉 Und nun ins Bett, bis hierher hat eh niemand mehr gelesen… :)

20 Oct

Auf die Plätze, fertig, los!

In 2 Tagen heisst es As-salamu alaykum Dubai und wenig später Namaste Indien. Ich stehe in den Startlöchern und bin quasi bereit! :)

Meine Reiseroute ist grob geplant und sieht so aus:

Wie man sieht, werde ich mich nur in Süd-Süd-Indien aufhalten. Ich hoffe, es wird eine gute Mischung aus indischem Stadtleben, Bergen & Trekking und Entspannung am Strand.

Für Tipps entlang der Route bin ich dankbar! Der Lonely Planet weiss ja auch nicht Alles, oder eben nur das, was alle wissen… :)

Werde mich sicher zwischendurch hier zu Wort melden und freue mich jetzt erstmal tierisch auf die ersten 5 Tage in Dubai!

So, und nun Probepacken… und dann Klamotten und Zeug reduzieren, bis alles passt. :)