It´s up to you, New York, New York!
Eine Woche vergeht viel zu schnell! New York war eine Reise wert. Wir haben viel gesehen, noch mehr eingekauft und sind viel, sehr viel, umhergelaufen.
Die Hochhaus-Schluchten sind beeindruckend.
Manhattan haben wir von unten bis oben durchwandert, sind durch Little Italy (das ist momentan wirklich nur noch sehr “little” ist) und das sich ausbreitende China Town gelaufen. China Town fühlt sich wirklich an, wie Asien, alle Schilder sind chinesisch, es gibt traditionelle Restaurants mit Gerichten wie “Frosch mit Reis” und in auf den Bürgersteigen türmen sich Auslagen mit Gewürzen, getrocknetem Fisch und Plastik-Haushaltskram. Ach, und es sind fast nur Asiaten unterwegs, ob die nun alle Chinesen sind, weiß man ja nicht. Es beschleicht einen das Gefühl, dass hier die Globalisierung sichtbar ist.
Weiter ging es durch Soho (south of Houston Street), Ground Zero ganz unten im Zipfel, weiter durch die Lower East Side und Greenwich Village bis durchs West Village und hin zum Meat Packing District mit den schicken Bars und der Highline (alte Hochgleise, die als Park umgebaut wurden).
Im Zentrum von Manhattan habe ich mir das Moma (Museum of Modern Arts) angeschaut und war beeindruckt von der Fülle der unterschiedlichen Gemälde und Skulpturen. Bei mancher moderner Kunst hat man allerdings das Gefühl, dass der Grat zwischen “Kunst” und “nicht alle Latten am Zaun” wirklich furchtbar schmal ist.
Durch die langen Straßen, die sich von Nord nach Süd durch die ganze Insel ziehen, hat man immer eine recht gute Orientierung, was man von der Ubahn nicht behaupten kann. Der Plan an sich ist zwar nachvollziehbar, allerdings gibt es alle Linien als “Local Trains” (bedeutet, sie halten an jeder Haltestelle) und “Express Trains” (halten nur an einzelnen Haltestellen und bis man diesen Unterschied verstanden hat, ist man ein paar Mal mit dem Express Train viel zu weit gefahren… Zudem ist es in den unterirdischen Haltestellen unglaublich heiß (Außentemperatur +10 Grad) und im Zug amerikanisch eisgekühlt (ca. 12 Grad), so dass ich mir recht schnell eine arbeitgeberfreundliche Erkältung geholt habe, die immer noch nicht wieder ganz verschwunden ist.
Die Fifth Avenue hat mich nicht so beeindruckt und den Times Square haben wir nur abends schnell als Pflichtprogramm absolviert (knips, knips und wieder weiter).
Den Broadway konnte man aber ziemlich gut hoch und runter laufen, da hatte man auch immer nette Unterbrechungen durch Einkaufsmöglichkeiten. So kommt man bis zur Upper West Side, nur die Upper East Side mit der Museumsmeile habe ich nicht gesehen. Aber ganz ehrlich, nach 4-5 Tagen Hochhaus-Dramatik war ich auch irgendwie mit Manhattan fertig.
Um so schöner war es, Brooklyn zu erkunden. Die Häuser sind nicht so hoch, in einigen Stadtteilen sogar eher kleinstädtisch anmutend. So auch in Williamsburg, dem Standort unserer Unterkunft. Es heißt, hier sei die derzeit hippe Gegend, in der es nur Bartträger mit Mützen gibt. Stimmt auch. Sehr relaxed kann man beim Kaffee an der Straße sitzen oder sonntags über den Flohmarkt schlendern.
Ebenfalls super schön ist die Gegend um Brooklyn Heights und Dumbo (Down under Manhattan Bridge Overpass) mit seinem tollen Ausblick auf die Skyline von Manhattan. Hier fanden wir auch die bisher vermissten Outlet Stores und leider, leider mussten wir ordentlich zuschlagen, so dass uns am Zoll die Beine etwas zittrig waren.
Im Vergleich mit Berlin wäre Central Brooklyn der Prenzlauer Berg und Williamsburg wäre Kreuzberg/Neukölln.
Jaaa, was noch? Essen. Wir waren ultra teuer essen im Loebs Boat House im Central Park, gemeinsam mit meinem Cousin und seiner Familie, die zufällig zur gleichen Zeit einen New York Urlaub machten.
Als Kontrastprogramm haben wir uns auch mal an den Straßenständen was geholt. Preislich dazwischen lagen alle anderen Restaurants, die uns indisches, mexikanisches oder amerikanisches Essen servierten. Leider haben wir es nicht mehr geschafft, ein Sandwich bei Katz Delicatessen zu essen, die sahen wahnsinnig gut aus.
Es war schön, einen alten Studienkollegen und eine noch ältere Freundin aus Virginia wieder zu treffen. Manchmal ist es dann noch so, als hätten nicht 20 Jahre dazwischen gelegen. Dank Facebook ist man irgendwie ja auch immer noch Teil dieser Gruppe, die weit weg ihr Leben führt und langsam in die Jahre kommt.
Fazit: es war toll, aber ich habe gelernt, dass ich scheinbar doch eher der Typ “Kleinstadt” bin und eigentlich im Urlaub auch ein wenig Natur brauche. Ich komme bestimmt noch mal vorbei, New York, aber warte nicht auf mich. Insofern passt Frank Sinatras Song-Zitat doch nicht so ganz, aber dennoch: it´s up to you, New York, Nehew Yohooork.