23 Nov

Bis zur nächsten Reise…

… wird es wohl noch etwas dauern!

Die letzten 2 Tage in Ernakulam (Kochi) waren auch noch sehr schön. Ich traf einen reisebegeisterten Inder, der mir noch ein paar Fragen zur indischen Kultur beantworten konnte und habe noch ein wenig geshopped. Der Rückflug war abenteuerlich. Er sollte um 4:35 nachts in Kochi starten. Also hatte ich mir das Taxi auf halb 12 bestellt und Fahrer Augustin, ein guter Christ, hat mich auf der einstündigen Fahrt gut unterhalten. Er war sehr stolz, mir zu berichten, dass alle in seiner Familie englische Namen haben. So auch seine Frau Alice, seine Tochter Mary-Linda und seine 2 Söhne, die beide Livingston heissen. :) Ein netter Abschied von Indien.

Im Flughafen ging das Galama dann allerdings los… Von 1:00 bis 2:30 habe ich in der Schlange zur Emigration gestanden, mit ca. 500 anderen Ausreisenden. Dass ich mich natürlich in die Schlange gestellt habe, die nur von einem Beamten bearbeitet wird, war ja klar. Ich hatte mich hinten schon gewundert, warum die anderen Schlangen “gefühlt” schneller sind. Aber nach ner Stunde will man sich ja auch nicht nochmal hinten anstellen. Nach einer Ewigkeit hatte ich dann endlich ca. 8 Stempel im Pass und auf der Boardkarte. (?!?!) Dann kam die Nachricht, dass das Flugzeug 1h verspätet ist. Prima, so eine Nacht auf dem Flughafen zieht sich ganz schön. So gegen 5:45 ging es dann endlich los, Richtung Dubai. Die 2h zum Umsteigen in Dubai waren somit auf 45 min geschrumpft, eine Herausforderung. Immerhin wurden wir direkt beim Aussteigen abgefangen und direkt zu unserem Gate gebracht. Die 7h nach Frankfurt waren dann ganz entspannt, da der Flieger nicht voll und neben mir ein freier Platz war. Immer mal wieder eingenickt und 2 Filme später kamen wir an. Dann die Durchsage “aufgrund von Terrorwarnungen wird alles Gepäck nochmals durchleuchtet, es kann also bis zu 3h dauern, bis es kommt”. Nach 1,5 h hab ich dann mal gefragt, ob meins überhaupt dabei ist, die Umsteigezeit war ja knapp… Und richtig, mein Gepäck hat es mal wieder nicht geschafft. :) Komisch, nach 4 Wochen Urlaub nur mit der Handtasche nach Hause zu fahren. Aber im Zug hatte ich gute Unterhaltung mit einem Badewannenvertreter und einem Interieur Designer und kam gut gelaunt in Stuttgart an. Am Samstag Morgen kam dann auch schon mein Gepäck frei Haus und die Waschmaschine konnte gestartet werden.

Und das Fazit? Jederzeit wieder!!! Ich kann es kaum erwarten, wieder los zu ziehen, so viele Länder und Kulturen bergen unendlich spannende Geschichten! Nordindien muss ich noch besuchen und Laos, Kambodscha, Thailand, … Südamerika, Neuseeland… ach! 😉

Mittlerweile habe ich schon wieder 2 Arbeitstage hinter mir und der Jetlag holt mich langsam ein. Aber, ich hab endlich die 1000 Fotos auf 270 reduziert und wer Zeit und Muße hat, kann sie hier anschauen:

Dubai: http://picasaweb.google.com/clthini/201010Dubai#

Indien: http://picasaweb.google.com/clthini/201011Sudindien#

Ich bedanke mich bei Euch für das rege Interesse und die vielen lieben Kommentare!!!

Stay tuned für das nächste Abenteuer!

16 Nov

Backwaters, oder ein Tag der Stille

Mit einem weinenden Auge hab ich mich gestern von Varkala und von meiner Lieblingssonnenbrille verabschiedet. Sie war bereits 3 mal auseinander gebrochen, aber dank unzaehliger Stunden Unterricht bei MacGyver hab ich sie immer wieder retten koennen. Aber nun ist sie hin und wurde ersetzt durch ein Modell, dass auf den schoenen Namen “Dessert” hoert. Soll wohl ein Diesel Fake sein. :)

Gestern machte ich mich auf den Weg nach Kollam, um von dort die Faehre nach Alleppey zu nehmen. Bei acht Stunden Bootsfahrt dachte ich mir, es ist wohl besser, gleich mit dem Dehydrieren anzufangen, damit ich nicht in die Verlegenheit komme, eine der mehr oder weniger leckeren Toiletten benutzen zu muessen. Hat auch gut geklappt.

Da die Faehre eine Art Touri-Faehre ist (der Bus braucht fuer die gleiche Strecke nur 2h), fuhren auch nur indische Touris und Weisshaeutige mit. Schoen gemuetlich tuckert man die Wasserstrassen entlang und kann das Leben in den am Kanal gelegenen Doerfern verfolgen. Nach ca. 3h Fahrt und nach der Mittagspause tauchen ploetzlich 2 Hochhaeuser im Dschungel auf. Der Amma-Ashram, wo wir auch gleich ein paar Mitreisende von Bord gehen liessen. Ich bin ja jetzt nicht fuer diesen Guru-Kram zu haben, aber interessieren wuerde es mich schon, wie es sich dort lebt. Ich habe auch einige getroffen, die dort Zeit verbracht haben, um einfach abzuschalten. Amma (bedeutet “Mutter”) hat den Ashram 1978 gegruendet und sie hat wohl heilende Kraefte, die sie durch Umarmungen weitergibt. Ausserdem lehrt sie Yoga und andere hinduistische Traditionen. Durch die vielen Spenden, die sie aus aller Welt erhaelt, hat sie einige Hilfsprogramme gestartet, z.B. in Haiti und besonders hier in den Tsunami-geschaedigten Gebieten. Sie hat Schulen gebaut, Muellentsorgungsprogramme ins Leben gerufen und viele Einrichtungen fuer Kranke und alleinerziehende Muetter aufgezogen. Nicht schlecht, aber wenn ich in einen Ashram gehen wuerde, dann vielleicht eher in einen Yoga-Ashram, wie den von Sivananda. So langsam komme ich zur Ueberzeugung, dass ich nochmal nach Indien kommen muss, um all die Sachen zu sehen, die dieses Mal nicht auf die Liste gepasst haben. Na jedenfalls habe ich auf dem Boot noch ne nette indische Familie kennengelernt, die mich auch gleich in ihr Haus in Delhi eingeladen hat. Das passt ja… :) Auf dem Boot war ebenfalls ein Englaender, dem irgendwer erzaehlt hatte, dass er fuer die Kinder in Indien als Geschenk Kugelschreiber mitbringen sollte. Da wohl 200 davon dabei hatte, wollte er die dringend loswerden und begann irgendwann damit, die Kinder rechts und links des Kanals damit zu bewerfen. So ein Depp! Die indische Familie war darueber auch sehr erbost. Soviel zum Thema “er meinte es gut und machte nette glueckliche Kinder zu Kuli-Bettlern”. Depp nochmal!

Nach doch ziemlich langen 8 Stunden kamen wir dann endlich in Allepey an und sobald ich von Bord ging, hatte ich ca. 30 Fans, die mir entgegenbruellten, dass ich doch in ihrem Homestay uebernachten sollte oder sie mich mit der Rikscha ueberall hinfahren koennen. Nur gut, dass die alle kleiner sind als ich, aber ein Laermschock war es nach den 8 besinnlichen Stunden schon. Hab mich dann zu meinem Ayurveda-Resort fahren lassen und den Tag mit Abendessen und Lesen ausklingen lassen.

Das Resort hat Bambushuetten und das Haupthaus, in welchem ich ein Zimmer habe. Es ist ein altes keralisches Haus, einstoeckig, mit einem Innenhof, ein bisschen wie bei den Spaniern. Da die Kueche auch im Innenhof ist, war es gegen 6:30 mit der Nachtruhe vorbei, aber ansonsten ist es ganz schoen hier. Heute habe ich es mir gutgehen lassen und endlich mal eine ayurvedische Massage probiert. Die ist nicht gerade zimperlich, aber ganz entspannend. Es wird parallel auf beiden Koerperhaelften gleichzeitig massiert. Heute Nachmittag habe ich mich dann mit einem Kanu durch die Kanaele schippern lassen. Die Schulkinder liefen gerade nach Hause und man konnte viel doerfliches Treiben beobachten. Jedes Haus hat einen Waschplatz am Wasser, der entweder aus 2 Steintreppen oder einfach nur einem grossen Stein besteht. Auf dem Stein liegt die Seife bereit und darauf werden die Klamotten beim Waschen geschlagen, bis der Dreck raus ist. Dieser Platz ist ebenfalls die Dusche und die Spuelmaschine. Ich konnte viele Frauen beim Waesche oder Geschirr waschen beobachten, kleine Kinder, die gebadet wurden und als das Schulboot kam, waren die Ufer voll von huebsch zurecht gemachten Kindern in Schuluniform.

Kerala ist (zumindest hier) ein sehr entspanntes Bundesland. Die Menschen sind freundlich und lachen viel. Da hier auf den grossen Kanaelen auch tausende von Bambushausbooten fahren, sieht man ueberall Boote, die gerade hergerichtet werden. In meinem Resort gibt es ueberdimensional viele Angestellte: Gaertner, Hausmeister, Putzfrauen, Masseusen, Koeche, Kellner usw. Seit heute morgen war ein Mann damit beschaeftigt, den Schimmel von den Mauern zu kratzen, von 8:30 bis 17:00. Er hatte einen Spatel und einen Schwamm mit einem Eimer Wasser. In Deutschland haette man einfach den Kaercher Dampfstrahler aus der Garage geholt und das Thema waere nach 2h erledigt gewesen. Es gibt in Indien viele solcher Jobs, so dass man den Menschen hier wuenscht, dass die westliche Technik nicht allzu bald hier Einzug haelt. Was machen die sonst den ganzen Tag?

Morgen geht es dann mit dem Bus nach Ernakulam (Kochi) und dann am Freitag frueh nach Hause…

14 Nov

Endspurt

Morgen ist mein Aufenthalt im Paradies schon vorbei… Es geht weiter Richtung Norden, durch die Backwaters von Kerala. Mit der Faehre von Kollam nach Allepey und danach dann zurueck nach Kochi, wo ich dann nur noch auf meinen Rueckflug warte. :(

Ehrlich gesagt bin ich mental noch gar nicht auf Kaelte und Weihnachtsmarkt eingestellt, aber ein paar Tage sind es ja noch. 😉

Die Tage in Varkala waren schoen! Mit Andrew und Tony aus England, Adi aus Israel und Sonya aus den USA liess sich die Zeit gut totschlagen. Ein komischer Nebeneffekt des Nichtstuns ist, dass man jeden Tag mueder wird. :) Yoga war auch super, nur leider gab es zur gleichen Zeit draussen den schoensten Sonnenuntergang zu sehen, was mich doch ziemlich abgelenkt hat vom Om, Shanti, Om.

Heute wird noch das Abschluss-Shopping erledigt, die Postkarten zur Post gebracht und dann mal wieder der Rucksack gepackt.

12 Nov

Willkommen im Paradies.

Die Reise von Kumily nach Varkala war abenteuerlich. Erst mit der Rikscha zum Busbahnhof, der Bus stand schon da… also alles gut. Ein Verkaeufer nach dem anderen schlendert durch den Bus und versucht einem seine Erdnuesse oder Tigerbalm aufzudruecken. Endlich geht es los, mit Karacho den Berg runter. Also schoen an den Gittern festhalten (wer braucht schon Fenster im Bus?) und einen festen Punkt in der Ferne fixieren! Eine Omi hat dann irgendwann aus dem Fenster geeimert, sicher sehr angenehm, fuer alle, die hinter ihr sassen… Zwischendurch werden Leute aufgesammelt, d.h., sie muessen aufspringen, hier wird nicht getroedelt! Solange der Bus noch leer war, hatte ich einen Doppelplatz fuer mich allein (nen indischen Doppelplatz, fuer einen europaeischen Hintern eher schmal), aber sobald es voll wurde, sass jemand neben mir. Anfangs schoen auf Abstand, aber bei der Kurvenschaukelei kommt man sich schnell naeher. Als er mir zu anhaenglich wurde, hab ich nach dem Ticketmann geschaut und der hat ihn weggeschickt. Nach 3,5 anstrengenden Stunden kam ich endlich in Kottayam an. So, die kulturelle Erfahrung des Busfahrens in Indien ist damit abgehakt. :) Eigentlich wollte ich mit dem naechsten Bus gleich weiter nach Kollam, aber mir war nicht nach nochmal 4 h Schaukelei. Also bin ich mit der Rikscha ins naechste Hotel gefahren und hab mir ein Taxi bestellt. Die Fahrt nach Varkala hat sich ewig gezogen und nach ca. 5h war ich endlich da. AM MEER!!!

Varkala ist anders als alles, was ich bisher gesehen habe. Sehr touristisch, aber wunderschoen. Warm, meistens sonnig und viele Reisende, die hier ebenfalls eine Pause einlegen. So viele Weisse (Braeunungsstufe variiert je nach Aufenthaltsdauer) auf einem Haufen hab ich seit 2 Wochen nicht mehr gesehen. 😉 Auch Tony ist noch hier, mein Reisekumpan von Kochi nach Madurei. Man lernt schnell Leute kennen und Varkala Beach ist ein Minidorf, so dass man sich eh mehrmals am Tag ueber den Weg laeuft. Nervig sind die Shops, die den Strand saeumen. “Madam, you look in my shop! Very good price!” Ca. 400 mal am Tag. Essen kann man aber hervorragend. Der fangfrische Fisch wird vor den Restaurants aufgebahrt und man kann sich dann aussuchen, was man moechte. Alles superlecker! z.B. Baracuda-Filet im Bananenblatt mit Reis und Salat. Cocktails kosten 60 Rupies (1 Euro). Man trifft sich abends in froehlich internationaler Runde und laesst den Tag mit Live-Gitarrenmusik ausklingen. :) Auch ein paar Inder waren gestern Abend dabei und sie haben einen Song namens “Chai, Chai, Chai, Coffee, Coffee” ueber das Zugfahren in Indien komponiert. Darin haben sie alle akustischen Erfahrungen waehrend einer Zugfahrt in Indien verarbeitet. “Madam, are you married? Dosa Masala, Dosa Masala, Dosa Masala! Would you like to take picture with me? The train will shortly arrive on track 1, or track 2, or 3, or 4, or 5 or 6….. ” sollte man vermarkten.

Werde heute mal nach einem Yogakurs schauen und ansonsten beschaeftigt sein, mit Nixtun! :)

09 Nov

Und morgen endlich Richtung Strand!

Nach 4 Tagen ist meine Erkaeltung nun wieder soweit im Griff, dass ich mir morgen wieder einen Reisetag zutraue. Ich werde versuchen, bis nach Varkala zu kommen.

Das Wildreservat ist wirklich toll, man kann 2h auf dem See Boot fahren und sieht dann Rotwild, Wildschweine, jede Menge Voegel, Affen und auch Elefanten! Echt cool. Es war allerdings ein Erlebnis, die Karten fuer die Bootsfahrt zu kaufen. In einem kleinen Haeuschen draengten sich ca. 80 Inder und 6 Auslaender, wobei das Prinzip des “Schlangestehens” sehr vielfaeltig ausgelegt werden kann. ALLE indischen Maenner hatten irgendeinen (vermutlich wichtigen) Grund, alle paar Minuten zum Beginn der Schlange zu gehen und wild zu diskutieren. Man hatte das Gefuehl, man ist in einem Riesenstadion in der Fankurve. Absolut jeder hatte was zu sagen… :) Ich war echt ueberrascht, dass die Parkranger es geschafft haben, die Schlange nach und nach abzuarbeiten, haette ich nicht gedacht, nachdem sich vorne am Schalter noch 3-4 andere Schlangen gebildet hatten.

Ich habe jetzt also 3 Tage in Kumily verbracht und habe in meinem Homestay gluecklicherweise eine Schwedin getroffen, die auch krank war. So war uns beim Nichtstun schon mal nicht so langweilig. Jetzt bin ich aber froh, dass es weitergeht, denn ausser dem Park und 1000 Shops ist hier eben nix.

Also drueckt mir die Daumen fuer die Bus-Odyssee morgen! :)

07 Nov

Madurei – Thanjavur – Trichy – Madurei – Kumily

Diwali ist nun offiziell wieder vorbei und das Leben geht wieder seinen normalen Gang. Man kriegt wieder normales Essen in den Restaurants und die Strassen sind nach 2 langsamen Tagen wieder belebt. Der Ausflug nach Thanjavur war ok, leider hab ich nur den Palast gesehen. Dort hab ich unzaehlige Bilder von einer Maedchen-Schulklasse machen muessen… :) Nachdem die anderen Palastbesucher darauf aufmerksam wurden, durfte ich auch noch gleich Bilder von und mit ihnen machen. Abends kam der Regen und ich hatte keine Gelegenheit mehr, den Tempel zu besuchen. Da Thanjavur so unglaublich dreckig war und an Diwali nur Maenner auf der Strasse waren, wollte ich am naechsten Tag weiter fahren. Auf meiner Suche nach etwas Essbarem (in meinem Hotel hiess es nur “all closed for festival”) traf ich Virma und Viktor aus Littauen. Die zwei hatten auch nach einem Tag genug von Thanjavur und wollten am naechsten Tag ueber Trichy nach Madurei fahren. Also haben wir uns ein Taxi geteilt. Die Nacht im Zimmer mit Muecken und Ameisen hab ich grad so ueberlebt und war froh, am naechsten Tag wieder aufzubrechen. Trichy war ganz schoen, es gibt zwei grosse Tempel zu besichtigen, einen in der Stadt und einen auf einem Fels. Die 430 Stufen waren bei der Hitze ganz schoen anstrengend, aber die Aussicht von oben hat uns fuer die Strapazen belohnt. Wenn man sieht, wie sich uralte Frauen oder Gehbehinderte die Stufen hochschleppen, bzw. auf den Knien nach oben robben, dann kommt es einem schon gar nicht mehr so anstrengend vor. Oben liefen ein paar Jungs im Alter von 10 Jahren herum, deren Zeitvertreib und groesster Spass es war, die Auslaender dazu zu bringen, ein Foto von ihnen zu machen. Sie wollten kein Geld dafuer, sie hatten einfach ihren Spass. :)

Abends waren wir dann wieder in Madurei und da ich jetzt auch wieder Richtung Kerala fahren moechte, erkundigte ich mich nach den Moeglichkeiten. Aufgrund der Diwali-Ferien gibt es leider keine Zugtickets mehr, alles ist ausgebucht. Also werde ich mir heute wieder ein Taxi mit Virma und Viktor teilen und nach Kumily fahren. Dort gibt es in einem Wildreservat wohl Elefanten und Tiger zu sehen, da bin ich mal gespannt. :)

Mit zunehmendem Entspannungsgrad hat mich jetzt erstmal die laengst ueberfaellige Erkaeltung erwischt, es ist aber auch jedes Mal das Gleiche… und wie immer Arbeitgeber-freundlich… 😉

Bevor ich in diesem Internet-Kabuff des Hotels wieder voellig von den darin lebenden Muecken zerstochen werde, bleibt dieser Eintrag kurz. Ich hoffe, es geht Euch allen gut!

06 Nov

Happy Diwali!

Hhhmm, der Artikel wurde nicht online gestellt, ist also 2 Tage alt:

Der dritte und letzte Tag in Madurei geht langsam zu Ende. Morgen frueh geht es weiter nach Thanjavur. Heute bereiten sich die Inder auf Diwali (Lichterfest, mit unserem Weihnachten vergleichbar) vor. Es gibt ueberall Raketen und Boeller zu kaufen, die Strassenhaendler schieben eine Extraschicht und alle Menschen stroemen durch die Stadt, um Geschenke zu kaufen. Ich habe heute auch schon Geschenke erhalten… Bei einer Stoffhaendlerin, die sicher auch so noch genug Gewinn mit mir gemacht hat, aber nett fand ich’s trotzdem. Und statt “hey, how are you” wurde mir heute zur Abwechslung auch einige Male “Happy Diwali” zugerufen. Alle sind in Hochstimmung, echt nett, auch wenn man sich in der Menschenmenge eingequetscht langsam vorwaerts schiebt und einem etwas mulmig ist. :)

Madurei hat einiges zu bieten und wir haben auch einiges gesehen. Am schoensten war der Sri Meenakschi Tempel. Die Gopuras (Tuerme) sind schon von Weitem zu sehen, man kann ihn also nicht verfehlen. Zuerst wollten wir uns einfach einen Buch ueber den Tempel kaufen und ihn dann lesender Weise erkunden. Aber nach der 4 Seite verwirrender Hindu-Geschichte mit unaussprechbaren Namen haben wir dann doch Ausschau nach einem Guide gehalten. Und wir hatten Glueck – Sundara wollte weniger Geld als die anderen und hat uns dann alles in passablem Englisch erklaert. Leider waren wir erst 1h vor der Mittagspause da, so dass wir nur nen Schnelldurchlauf machen konnten. War aber wirklich spannend! Irgendwie sehr lebendig, da das kein Touri-Tempel ist, sondern die Leute dort zum Beten hingehen oder einfach nur, um ihren Kindern die Geschichten zu erzaehlen, die dort farbenpraechtig an Waende und Decken gemalt sind. Westliche Touris sind hier in der Unterzahl. In der Stadt sieht man nur beim Tempel 2 oder 3 und in der City sieht man den ganzen Tag gar keine. Dadurch ist man natuerlich ne Attraktion, wenn man durch die Strassen laeuft…

Nachmittags waren wir dann im Ghandi-Museum. Eine etwas einseitige Darstellung der indisch-britischen Geschichte, aber nachvollziehbar. Abends wollten wir dann nochmal in den Tempel, um die Hochzeitszeremonie von Parvati und Shiva zu sehen, aber waehrend des Abendessens kam eine Sturmflut von oben, dass viele Strassen knietief unter Wasser standen. Sehr lecker, da ja Muell, Kuhdung und Kanalisation quasi beigemischt sind. :) Also haben wir eine Rikscha genommen, die aber leider nicht bis vor den Tempel fahren konnte. :/ Aber nach 2-3 nassen Schritten gewoehnt man sich dran und in den Tempel darf man eh nur barfuss… Die Zeremonie war eher unspektakulaer, aber wir hatten unseren Spass. Darauf haben wir dann noch einen Absacker in der Hotelbar getrunken.

Heute morgen hat sich dann leider unsere Reisegruppe aufgeloest, da Tonys Urlaub nicht so lang ist, wie meiner und er jetzt schon mal Richtung Strand faehrt.

Ich war dann nochmal im Tempel, hab Sundara wieder gefunden und mich gleich nochmal zutexten lassen. So langsam fuehlt sich das Barfusslaufen durch den Tempel schon normal an. Dann noch ein bisschen geshopped, z.B. DVDs fuer 40 Cent. :)

Jetzt sind meine 30 min Internetzeit abgelaufen… demnaechst mehr!

02 Nov

Kochi – Munnar – Madurei

Der zweite Tag in Kochi startete damit, dass mir nach dem Fruehstueck beim Wasser kaufen die Geldboerse geklaut wurde… :) Aber da ich mir das schon gedacht hatte, war ausser 150 Rupien (ca. 3 Euro) nix drin. Seitdem passe ich noch besser als ein Lux auf meine Tasche auf. Da der Verlust nicht gross war, hab ich mich gar nicht erst geaergert, sondern bin gleich noch zum Sightseeing aufgebrochen. Eigentlich wollte ich nur zum Mattancherry Palace, aber der Rikscha-Fahrer zeigte mir nebenbei noch interessante Fotomotive und schleppte mich natuerlich in jede Menge Laeden. Er erklaerte mir dann, dass er fuer jeden Laden, in den ich reingehe, einen Tankgutschein bekommt. Der Palace war ganz nett, er beherbergt Kostueme und Fotos der Maharadschas und deren Familien. Die Frauen liefen z.B. vor der Ankunft der Briten alle oben ohne rum (die Maenner auch…) und haben sich dann widerwillig anstaendig kleiden muessen. Nach dem 3. Antiqitaetenladen habe ich mich dann beim Rikschafahrer durchgesetzt und er hat mich wieder zurueck gefahren. Abends habe ich mich dann wieder mit Tony getroffen, um eine Kathakali-Vorstellung (klassisches Tanztheater aus Kerala) anzuschauen. Am interessantesten war die Erklaerung der verschiedenen Ausdrucksformen am Anfang. Das Stueck an sich war nicht jugendfrei und etwas laenglich. Als die Vorstellung zu Ende war, schloss sich ein Medley aus indischen klassichen Taenzen aus den verschiedenen Bundesstaaten an. Zwei huebsch zurecht gemachte junge Frauen haben zur Live Musik getanzt. Nicht schlecht, dafuer muss man glaub lange ueben und viel Ausdauer mitbringen. Anschliessend sind waren wir im vom Lonely Planet (zu Recht) viel gepriesenen Restaurant Dal Roti und haben die hervorragende indische Kueche probiert.

Tony und ich haben sozusagen unsere eigene kleine Reisegesellschaft gegruendet und uns dann am naechsten Tag fuer die Fahrt nach Munnar auch gleich ein Taxi geteilt. Irgendwie hatten wir beide keine Lust auf die kulturelle Erfahrung “Busfahren in Indien”. Kommt sicher noch. 😉 Die Fahrt in die Berge war sehr schaukelig und lang (120 km in 4 Stunden). Die Strassen nach Munnar sind von der Regenzeit schwer beschaedigt, da bleibt einem schon mal kurz die Luft weg, wenn man auf der Gegenspur faehrt und ein Bus mit 80 Sachen den Berg runterrauscht. Ein paar Mal war es knapp, aber die Leute wissen ja, was sie tun. :)

In Munnar angekommen sind wir zu unserer am Vortag reservierten Unterkunft gefahren und trauten unseren Augen kaum. Ein Haus im Rohbau oben auf dem Berg. Hhhmm, die zwei Zimmer waren auch schimmelig und nicht sehr einladend, aber nachdem uns der Besitzer Binoy seine Trauergeschichte erzaehlt hatte, brachten wir es nicht uebers Herz, direkt wieder zu gehen. Er sagte, er habe damals den Bau von 20 neuen Zimmern angefangen und dann Geldprobleme bekommen und ausserdem hatte er eine Freundin aus Frankreich, die ploetzlich einfach wieder abgereist sei, aber er glaube an Gott, und betet halt jeden Tag vor seinem Rohbau… Er tat mir wirklich leid, aber wir haben abends noch fuer den naechsten Tag was anderes organisiert. Cool war aber der 17:00 Tee, den er uns auf dem Dach des Rohbaus mit Blick auf Munnar serviert hat.

Am naechsten Morgen bin ich dann mit einem schoenen Ausschlag aufgewacht, diesmal keine Sonnenallergie, die hatte ich in Dubai schon, sondern entweder Bettwanzen oder vielleicht eine allergische Reaktion auf mein Insektenabwehrmittel, oder was im Essen? Na jedenfalls mussten wir sehr frueh aufstehen (6:00), da unser Trekkingtour mit Uebernachtung im Wald schon 6:30 starten sollte. Gegen 6:15 hat die Kirche nebenan eh die ganze Stadt mit ihrer Stereoanlage beschallt. :) Das Trekking war super, ca. 14km ueber 2 Berge und mitten durch den Dschungel. 3 polnische Maedels waren anfangs noch dabei und unser Guide Sri hat wirklich alles erklaert. Zuerst durch die Teeplantagen, dann vorbei an Cardamom-Feldern, und Pfeffer-, Kaffee-, Kakao-, Mango-, Muskat-, Bananen- und Kokusnusspflanzen. Tiere waren auch jede Menge dabei: Hunde, Kuehe und jede Menge Spinnen so gross wie eine Hand!!! So lange die Netze nicht direkt im Weg waren, war alles gut, aber wenn man unter so einem Ding durchgehen muss, da wird einem schon anders. Zum Glueck waren an dem Tag auf unserer Route keine Schlange unterwegs, puh. Nach einem Haufen Kilometern bergab kamen wir dann in ein kleines Dorf, wo wir eine Rikscha bis zur Unterkunft genommen haben. Dort gab es fuer mich die erste warme Dusche in Indien! yippeee!!! Und uns wurden 1A Mahlzeiten von einem freundlichen Herrn serviert, der leider nur wenig Englisch sprach. Die indische Kueche ist ein Hit, aber 3mal am Tag warm braucht echt Ueberwindung. Abends sassen wir dann bei Tee auf der Veranda und alle Dorfbewohner, die vorbeikamen, haben freundlich gewunken und gerufen “Hi, how are you?”. Besonders die Kids hatten ihren Spass. Nachdem aus meinem Bad dann noch eine Riesenspinne entfernt werden musste, die sich direkt vor dem Klo nieder gelassen hatte, habe ich schnell alles verbarrikadiert und konnte dann auch gut schlafen… :) Muede waren wir ja eh.

Damit sind wir schon bei heute Morgen. Auf dem Weg zur Strasse haben wir dann doch noch eine Schlange gesehen, die nach dem linken Fuss unseres Gastgebers geschnappt hat. Hhhmmm, also immer schoen in der Mitte des Weges laufen… Zurueck nach Munnar und dann (wieder) mit einem Taxi nach Madurei. Der Fahrer war ziemlich gut, aber da es ja den Berg runter ging, auch ziemlich schnell. 160km in 4,5 h. Er hat die ganze Zeit gehupt, auch wenn niemand zum Anhupen da war, auch keine Kurven. Das macht schoene Kopfschmerzen. :) Madurei ist laut und hektisch, die Menschen hier sind dunkler und, verglichen mit den Keralanern, nicht so entspannt. Heute haben wir nur ins Hotel eingecheckt und uns dann gleich auf die Suche nach einem besseren fuer morgen gemacht. Dann waren wir noch im Kundalagar Tempel, der direkt neben dem Hotel ist und hatten einen herrlichen Ausblick auf Madurei bei Sonnenuntergang. So, und nun mach ich nach sehr schoenen ruhigen Minuten im Internetcafe wieder auf den Weg in die laute Hektik. Liebe Gruesse nach Deutschland, ich hoere, es ist gar nicht mehr so kalt.

30 Oct

Vom Luxus zu Basics

Die letzten 2 Tage in Dubai habe ich auch in vollen Zuegen genossen. Am Mittwoch habe ich zur Abwechslung mal fuer Luis den Tourguide gespielt und ihn zu einem Spaziergang durch den Stadtteil Bur Dubai genoetigt. Es war zwar ziemlich warm, aber es gab viel zu sehen. Einen Kleiderbasar (Old Souk), das Dubai Museum und eine ziemlich coole Kunstgalerie im spanischen Stil. Dort gab es einen Innenhof, in dem gerade ein Malkurs gehalten wurde und die Kunst war ueberall im Haus verteilt. Gleich nebenan war ein Kaffee im gleichen Stil, wo wir dann einen kurzen Stopp eingelegt haben. Ein wirklich seeeehr leckeres Getraenk in Dubai ist “Mint Lemonade”, eine Zitronenlimonade mit sehr klein gehaexelter frischer Minze. Mmmmmhhh! Zurueck sind wir durch die Bastakiya gelaufen, einen alten Stadtteil von Dubai und dann am Creek entlang. Da Luis in Jeans losgegangen war, haben wir ihm unterwegs noch ein paar stylische Hosen im Pyjama-Look gekauft, fuer 1,50 Euro. Abends wollten wir dann den Sonnenuntergang neben dem Burj Al Arab anschauen, aber leider waren wir 10 min zu spaet auf dem Balkon des Hotels Mina A’Salam. Das Hotel gehoert zum Madinat Komplex, mit 2 weiteren grossen Hotels und 13km befahrbaren Kanaelen, unzaehligen Shops und vielen Bars. Nach dem Abendessen haben wir uns eine Shisha gegoennt, aber ich muss sagen, dass sie mir auch beim 2. Mal nicht geschmeckt hat. Das Flair war natuerlich unbezahlbar… :)

Fuer den letzten Tag in Dubai war “Strand” angesagt. Wir sind also zum Fruehstueck nach Jumeirah gefahren, haben am Beach Walk gefruehstueckt und sind dann an den oeffentlichen Strand gegangen. Die meisten Strandabschnitte gehoeren zu den Hotels, aber es gibt auch die Straende fuer jedermann… Da hockt man also unter seinem Sonnenschirm, bestaunt das internationale Publikum und wenn man sich im Wasser abkuehlen will, stellt man fest, dass das Wasser Badewannen-Temperatur hat. :) Ich habe mich gefragt, wie warm wohl den Ladies im Ganzkoerper-Badeanzug ist… Nach ein paar Stunden sind wir wieder zurueck und schon hiess es: packen! Da ich erst gegen 24:00 am Flughafen sein musste, haben wir noch ein Abschiedsessen in einem bekannten Thai-Restaurant eingelegt. So konnte ich mich nochmal bei Luis und Volker fuer wundervolle 5 Tage bedanken. :) Und wie Volker richtig bemerkte, haette ich die Reiseplanung wohl andersherum machen sollen, erst Indien und dann Dubai… Hinterher ist man immer schlauer, nun muss ich mich von Luxus auf Basics umstellen.

Zum Thema Emirates kann ich nur sagen, dass ich nicht mehr mitfliege, wenn es eine aehnlich guenstige Option gibt. Nach dem missglueckten Online-Checkin musste ich 3h vor Abflug am Flughafen sein, dann war mein Pass ploetzlich nicht mehr maschinenlesbar, eingecheckt war ich aber trotzdem schon, dann musste ich meinen Rucksack im Sack nochmal 2km durch die Riesenhalle schleppen, weil sie ihn so nicht mitnehmen wollten, er sollte mit so einer Plastikfolie umwickelt sein, dann ewig in der Schlange gestanden und dann noch 2h am Gate gewartet… grrrrrrrr. Und alles mitten in der Nacht – lovely. Gegen halb 4 ist der Flieger dann gestartet und hat uns kurz vor 9 in Kochi abgesetzt. Ich konnte natuerlich im Flugzeug nicht schlafen und war nur froh, dass mein Taxifahrer schon am Flughafen auf mich gewartet hat. Die 1,5 h bis zum Hotel waren eine Herausforderung. Es war sehr heiss und schwuel, das Auto alt und ohne Klimaanlage und ich war totmuede! Ich bin auf der Fahrt mehrmals eingenickt und das war auch besser so, denn an den indischen Fahrstil muss ich mich erst noch gewoehnen. Auf einer zweispurigen Strasse passen locker 2 Autos, ein LKW und 2 Mopeds nebeneinander. Man hupt einfach und draengelt sich rein. Ich muss den “Aus-Schalter” fuer meine Nase noch finden, sonst koennte es schwierig fuer mich werden. Auf der Fahrt zum Hotel habe ich quasi das ganze Indien-Klischee-Programm schon gesehen (und gerochen). Muellberge ueberall neben der Strasse, Leute, die an Strassenecken ka**en, tote Hunde und Ratten… das ganze Programm eben. :)

In der Unterkunft waren alle sehr freundlich und als sie merkten, dass ich ihren Erklaerungen ueber die Stadt nicht mehr ganz folgen konnte, haben sie mich erstmal schlafen lassen. Gegen Abend war ich dann wieder fitter und bin zu meinem ersten Rundgang aufgebrochen. Auf meiner Suche nach etwas Essbarem entdeckte ich in einem Restaurant jemanden, der mit mir im Flugzeug war und hab mich einfach aufgedraengt. So konnte ich mich mit Tony aus England ueber Dubai unterhalten und wir haben unsere Ersterfahrungen mit Indien ausgetauscht. Drei Moskitostiche hab ich bisher eingesammelt, aber ansonsten ist alles prima. Jetzt werde ich mal die Post suchen und noch bisschen durch die Strassen schlendern und hoffen, dass der Ananassaft vom Fruehstueck sich weiterhin ruhig verhaelt… :)

20 Oct

Auf die Plätze, fertig, los!

In 2 Tagen heisst es As-salamu alaykum Dubai und wenig später Namaste Indien. Ich stehe in den Startlöchern und bin quasi bereit! :)

Meine Reiseroute ist grob geplant und sieht so aus:

Wie man sieht, werde ich mich nur in Süd-Süd-Indien aufhalten. Ich hoffe, es wird eine gute Mischung aus indischem Stadtleben, Bergen & Trekking und Entspannung am Strand.

Für Tipps entlang der Route bin ich dankbar! Der Lonely Planet weiss ja auch nicht Alles, oder eben nur das, was alle wissen… :)

Werde mich sicher zwischendurch hier zu Wort melden und freue mich jetzt erstmal tierisch auf die ersten 5 Tage in Dubai!

So, und nun Probepacken… und dann Klamotten und Zeug reduzieren, bis alles passt. :)