06 Nov

Happy Diwali!

Hhhmm, der Artikel wurde nicht online gestellt, ist also 2 Tage alt:

Der dritte und letzte Tag in Madurei geht langsam zu Ende. Morgen frueh geht es weiter nach Thanjavur. Heute bereiten sich die Inder auf Diwali (Lichterfest, mit unserem Weihnachten vergleichbar) vor. Es gibt ueberall Raketen und Boeller zu kaufen, die Strassenhaendler schieben eine Extraschicht und alle Menschen stroemen durch die Stadt, um Geschenke zu kaufen. Ich habe heute auch schon Geschenke erhalten… Bei einer Stoffhaendlerin, die sicher auch so noch genug Gewinn mit mir gemacht hat, aber nett fand ich’s trotzdem. Und statt “hey, how are you” wurde mir heute zur Abwechslung auch einige Male “Happy Diwali” zugerufen. Alle sind in Hochstimmung, echt nett, auch wenn man sich in der Menschenmenge eingequetscht langsam vorwaerts schiebt und einem etwas mulmig ist. :)

Madurei hat einiges zu bieten und wir haben auch einiges gesehen. Am schoensten war der Sri Meenakschi Tempel. Die Gopuras (Tuerme) sind schon von Weitem zu sehen, man kann ihn also nicht verfehlen. Zuerst wollten wir uns einfach einen Buch ueber den Tempel kaufen und ihn dann lesender Weise erkunden. Aber nach der 4 Seite verwirrender Hindu-Geschichte mit unaussprechbaren Namen haben wir dann doch Ausschau nach einem Guide gehalten. Und wir hatten Glueck – Sundara wollte weniger Geld als die anderen und hat uns dann alles in passablem Englisch erklaert. Leider waren wir erst 1h vor der Mittagspause da, so dass wir nur nen Schnelldurchlauf machen konnten. War aber wirklich spannend! Irgendwie sehr lebendig, da das kein Touri-Tempel ist, sondern die Leute dort zum Beten hingehen oder einfach nur, um ihren Kindern die Geschichten zu erzaehlen, die dort farbenpraechtig an Waende und Decken gemalt sind. Westliche Touris sind hier in der Unterzahl. In der Stadt sieht man nur beim Tempel 2 oder 3 und in der City sieht man den ganzen Tag gar keine. Dadurch ist man natuerlich ne Attraktion, wenn man durch die Strassen laeuft…

Nachmittags waren wir dann im Ghandi-Museum. Eine etwas einseitige Darstellung der indisch-britischen Geschichte, aber nachvollziehbar. Abends wollten wir dann nochmal in den Tempel, um die Hochzeitszeremonie von Parvati und Shiva zu sehen, aber waehrend des Abendessens kam eine Sturmflut von oben, dass viele Strassen knietief unter Wasser standen. Sehr lecker, da ja Muell, Kuhdung und Kanalisation quasi beigemischt sind. :) Also haben wir eine Rikscha genommen, die aber leider nicht bis vor den Tempel fahren konnte. :/ Aber nach 2-3 nassen Schritten gewoehnt man sich dran und in den Tempel darf man eh nur barfuss… Die Zeremonie war eher unspektakulaer, aber wir hatten unseren Spass. Darauf haben wir dann noch einen Absacker in der Hotelbar getrunken.

Heute morgen hat sich dann leider unsere Reisegruppe aufgeloest, da Tonys Urlaub nicht so lang ist, wie meiner und er jetzt schon mal Richtung Strand faehrt.

Ich war dann nochmal im Tempel, hab Sundara wieder gefunden und mich gleich nochmal zutexten lassen. So langsam fuehlt sich das Barfusslaufen durch den Tempel schon normal an. Dann noch ein bisschen geshopped, z.B. DVDs fuer 40 Cent. :)

Jetzt sind meine 30 min Internetzeit abgelaufen… demnaechst mehr!

02 Nov

Kochi – Munnar – Madurei

Der zweite Tag in Kochi startete damit, dass mir nach dem Fruehstueck beim Wasser kaufen die Geldboerse geklaut wurde… :) Aber da ich mir das schon gedacht hatte, war ausser 150 Rupien (ca. 3 Euro) nix drin. Seitdem passe ich noch besser als ein Lux auf meine Tasche auf. Da der Verlust nicht gross war, hab ich mich gar nicht erst geaergert, sondern bin gleich noch zum Sightseeing aufgebrochen. Eigentlich wollte ich nur zum Mattancherry Palace, aber der Rikscha-Fahrer zeigte mir nebenbei noch interessante Fotomotive und schleppte mich natuerlich in jede Menge Laeden. Er erklaerte mir dann, dass er fuer jeden Laden, in den ich reingehe, einen Tankgutschein bekommt. Der Palace war ganz nett, er beherbergt Kostueme und Fotos der Maharadschas und deren Familien. Die Frauen liefen z.B. vor der Ankunft der Briten alle oben ohne rum (die Maenner auch…) und haben sich dann widerwillig anstaendig kleiden muessen. Nach dem 3. Antiqitaetenladen habe ich mich dann beim Rikschafahrer durchgesetzt und er hat mich wieder zurueck gefahren. Abends habe ich mich dann wieder mit Tony getroffen, um eine Kathakali-Vorstellung (klassisches Tanztheater aus Kerala) anzuschauen. Am interessantesten war die Erklaerung der verschiedenen Ausdrucksformen am Anfang. Das Stueck an sich war nicht jugendfrei und etwas laenglich. Als die Vorstellung zu Ende war, schloss sich ein Medley aus indischen klassichen Taenzen aus den verschiedenen Bundesstaaten an. Zwei huebsch zurecht gemachte junge Frauen haben zur Live Musik getanzt. Nicht schlecht, dafuer muss man glaub lange ueben und viel Ausdauer mitbringen. Anschliessend sind waren wir im vom Lonely Planet (zu Recht) viel gepriesenen Restaurant Dal Roti und haben die hervorragende indische Kueche probiert.

Tony und ich haben sozusagen unsere eigene kleine Reisegesellschaft gegruendet und uns dann am naechsten Tag fuer die Fahrt nach Munnar auch gleich ein Taxi geteilt. Irgendwie hatten wir beide keine Lust auf die kulturelle Erfahrung “Busfahren in Indien”. Kommt sicher noch. 😉 Die Fahrt in die Berge war sehr schaukelig und lang (120 km in 4 Stunden). Die Strassen nach Munnar sind von der Regenzeit schwer beschaedigt, da bleibt einem schon mal kurz die Luft weg, wenn man auf der Gegenspur faehrt und ein Bus mit 80 Sachen den Berg runterrauscht. Ein paar Mal war es knapp, aber die Leute wissen ja, was sie tun. :)

In Munnar angekommen sind wir zu unserer am Vortag reservierten Unterkunft gefahren und trauten unseren Augen kaum. Ein Haus im Rohbau oben auf dem Berg. Hhhmm, die zwei Zimmer waren auch schimmelig und nicht sehr einladend, aber nachdem uns der Besitzer Binoy seine Trauergeschichte erzaehlt hatte, brachten wir es nicht uebers Herz, direkt wieder zu gehen. Er sagte, er habe damals den Bau von 20 neuen Zimmern angefangen und dann Geldprobleme bekommen und ausserdem hatte er eine Freundin aus Frankreich, die ploetzlich einfach wieder abgereist sei, aber er glaube an Gott, und betet halt jeden Tag vor seinem Rohbau… Er tat mir wirklich leid, aber wir haben abends noch fuer den naechsten Tag was anderes organisiert. Cool war aber der 17:00 Tee, den er uns auf dem Dach des Rohbaus mit Blick auf Munnar serviert hat.

Am naechsten Morgen bin ich dann mit einem schoenen Ausschlag aufgewacht, diesmal keine Sonnenallergie, die hatte ich in Dubai schon, sondern entweder Bettwanzen oder vielleicht eine allergische Reaktion auf mein Insektenabwehrmittel, oder was im Essen? Na jedenfalls mussten wir sehr frueh aufstehen (6:00), da unser Trekkingtour mit Uebernachtung im Wald schon 6:30 starten sollte. Gegen 6:15 hat die Kirche nebenan eh die ganze Stadt mit ihrer Stereoanlage beschallt. :) Das Trekking war super, ca. 14km ueber 2 Berge und mitten durch den Dschungel. 3 polnische Maedels waren anfangs noch dabei und unser Guide Sri hat wirklich alles erklaert. Zuerst durch die Teeplantagen, dann vorbei an Cardamom-Feldern, und Pfeffer-, Kaffee-, Kakao-, Mango-, Muskat-, Bananen- und Kokusnusspflanzen. Tiere waren auch jede Menge dabei: Hunde, Kuehe und jede Menge Spinnen so gross wie eine Hand!!! So lange die Netze nicht direkt im Weg waren, war alles gut, aber wenn man unter so einem Ding durchgehen muss, da wird einem schon anders. Zum Glueck waren an dem Tag auf unserer Route keine Schlange unterwegs, puh. Nach einem Haufen Kilometern bergab kamen wir dann in ein kleines Dorf, wo wir eine Rikscha bis zur Unterkunft genommen haben. Dort gab es fuer mich die erste warme Dusche in Indien! yippeee!!! Und uns wurden 1A Mahlzeiten von einem freundlichen Herrn serviert, der leider nur wenig Englisch sprach. Die indische Kueche ist ein Hit, aber 3mal am Tag warm braucht echt Ueberwindung. Abends sassen wir dann bei Tee auf der Veranda und alle Dorfbewohner, die vorbeikamen, haben freundlich gewunken und gerufen “Hi, how are you?”. Besonders die Kids hatten ihren Spass. Nachdem aus meinem Bad dann noch eine Riesenspinne entfernt werden musste, die sich direkt vor dem Klo nieder gelassen hatte, habe ich schnell alles verbarrikadiert und konnte dann auch gut schlafen… :) Muede waren wir ja eh.

Damit sind wir schon bei heute Morgen. Auf dem Weg zur Strasse haben wir dann doch noch eine Schlange gesehen, die nach dem linken Fuss unseres Gastgebers geschnappt hat. Hhhmmm, also immer schoen in der Mitte des Weges laufen… Zurueck nach Munnar und dann (wieder) mit einem Taxi nach Madurei. Der Fahrer war ziemlich gut, aber da es ja den Berg runter ging, auch ziemlich schnell. 160km in 4,5 h. Er hat die ganze Zeit gehupt, auch wenn niemand zum Anhupen da war, auch keine Kurven. Das macht schoene Kopfschmerzen. :) Madurei ist laut und hektisch, die Menschen hier sind dunkler und, verglichen mit den Keralanern, nicht so entspannt. Heute haben wir nur ins Hotel eingecheckt und uns dann gleich auf die Suche nach einem besseren fuer morgen gemacht. Dann waren wir noch im Kundalagar Tempel, der direkt neben dem Hotel ist und hatten einen herrlichen Ausblick auf Madurei bei Sonnenuntergang. So, und nun mach ich nach sehr schoenen ruhigen Minuten im Internetcafe wieder auf den Weg in die laute Hektik. Liebe Gruesse nach Deutschland, ich hoere, es ist gar nicht mehr so kalt.

30 Oct

Vom Luxus zu Basics

Die letzten 2 Tage in Dubai habe ich auch in vollen Zuegen genossen. Am Mittwoch habe ich zur Abwechslung mal fuer Luis den Tourguide gespielt und ihn zu einem Spaziergang durch den Stadtteil Bur Dubai genoetigt. Es war zwar ziemlich warm, aber es gab viel zu sehen. Einen Kleiderbasar (Old Souk), das Dubai Museum und eine ziemlich coole Kunstgalerie im spanischen Stil. Dort gab es einen Innenhof, in dem gerade ein Malkurs gehalten wurde und die Kunst war ueberall im Haus verteilt. Gleich nebenan war ein Kaffee im gleichen Stil, wo wir dann einen kurzen Stopp eingelegt haben. Ein wirklich seeeehr leckeres Getraenk in Dubai ist “Mint Lemonade”, eine Zitronenlimonade mit sehr klein gehaexelter frischer Minze. Mmmmmhhh! Zurueck sind wir durch die Bastakiya gelaufen, einen alten Stadtteil von Dubai und dann am Creek entlang. Da Luis in Jeans losgegangen war, haben wir ihm unterwegs noch ein paar stylische Hosen im Pyjama-Look gekauft, fuer 1,50 Euro. Abends wollten wir dann den Sonnenuntergang neben dem Burj Al Arab anschauen, aber leider waren wir 10 min zu spaet auf dem Balkon des Hotels Mina A’Salam. Das Hotel gehoert zum Madinat Komplex, mit 2 weiteren grossen Hotels und 13km befahrbaren Kanaelen, unzaehligen Shops und vielen Bars. Nach dem Abendessen haben wir uns eine Shisha gegoennt, aber ich muss sagen, dass sie mir auch beim 2. Mal nicht geschmeckt hat. Das Flair war natuerlich unbezahlbar… :)

Fuer den letzten Tag in Dubai war “Strand” angesagt. Wir sind also zum Fruehstueck nach Jumeirah gefahren, haben am Beach Walk gefruehstueckt und sind dann an den oeffentlichen Strand gegangen. Die meisten Strandabschnitte gehoeren zu den Hotels, aber es gibt auch die Straende fuer jedermann… Da hockt man also unter seinem Sonnenschirm, bestaunt das internationale Publikum und wenn man sich im Wasser abkuehlen will, stellt man fest, dass das Wasser Badewannen-Temperatur hat. :) Ich habe mich gefragt, wie warm wohl den Ladies im Ganzkoerper-Badeanzug ist… Nach ein paar Stunden sind wir wieder zurueck und schon hiess es: packen! Da ich erst gegen 24:00 am Flughafen sein musste, haben wir noch ein Abschiedsessen in einem bekannten Thai-Restaurant eingelegt. So konnte ich mich nochmal bei Luis und Volker fuer wundervolle 5 Tage bedanken. :) Und wie Volker richtig bemerkte, haette ich die Reiseplanung wohl andersherum machen sollen, erst Indien und dann Dubai… Hinterher ist man immer schlauer, nun muss ich mich von Luxus auf Basics umstellen.

Zum Thema Emirates kann ich nur sagen, dass ich nicht mehr mitfliege, wenn es eine aehnlich guenstige Option gibt. Nach dem missglueckten Online-Checkin musste ich 3h vor Abflug am Flughafen sein, dann war mein Pass ploetzlich nicht mehr maschinenlesbar, eingecheckt war ich aber trotzdem schon, dann musste ich meinen Rucksack im Sack nochmal 2km durch die Riesenhalle schleppen, weil sie ihn so nicht mitnehmen wollten, er sollte mit so einer Plastikfolie umwickelt sein, dann ewig in der Schlange gestanden und dann noch 2h am Gate gewartet… grrrrrrrr. Und alles mitten in der Nacht – lovely. Gegen halb 4 ist der Flieger dann gestartet und hat uns kurz vor 9 in Kochi abgesetzt. Ich konnte natuerlich im Flugzeug nicht schlafen und war nur froh, dass mein Taxifahrer schon am Flughafen auf mich gewartet hat. Die 1,5 h bis zum Hotel waren eine Herausforderung. Es war sehr heiss und schwuel, das Auto alt und ohne Klimaanlage und ich war totmuede! Ich bin auf der Fahrt mehrmals eingenickt und das war auch besser so, denn an den indischen Fahrstil muss ich mich erst noch gewoehnen. Auf einer zweispurigen Strasse passen locker 2 Autos, ein LKW und 2 Mopeds nebeneinander. Man hupt einfach und draengelt sich rein. Ich muss den “Aus-Schalter” fuer meine Nase noch finden, sonst koennte es schwierig fuer mich werden. Auf der Fahrt zum Hotel habe ich quasi das ganze Indien-Klischee-Programm schon gesehen (und gerochen). Muellberge ueberall neben der Strasse, Leute, die an Strassenecken ka**en, tote Hunde und Ratten… das ganze Programm eben. :)

In der Unterkunft waren alle sehr freundlich und als sie merkten, dass ich ihren Erklaerungen ueber die Stadt nicht mehr ganz folgen konnte, haben sie mich erstmal schlafen lassen. Gegen Abend war ich dann wieder fitter und bin zu meinem ersten Rundgang aufgebrochen. Auf meiner Suche nach etwas Essbarem entdeckte ich in einem Restaurant jemanden, der mit mir im Flugzeug war und hab mich einfach aufgedraengt. So konnte ich mich mit Tony aus England ueber Dubai unterhalten und wir haben unsere Ersterfahrungen mit Indien ausgetauscht. Drei Moskitostiche hab ich bisher eingesammelt, aber ansonsten ist alles prima. Jetzt werde ich mal die Post suchen und noch bisschen durch die Strassen schlendern und hoffen, dass der Ananassaft vom Fruehstueck sich weiterhin ruhig verhaelt… :)

26 Oct

Windtuerme, Etisalat und die Wueste

Gestern haben wir den Tag mit einem Besuch des Hauses von Sheikh Saeed Al Maktoum begonnen. Da das echte Haus zerstoert wurde, ist dies eine originalgetreue Nachbildung des Hauses vom Scheich, der 1921-1958 hier regiert hat. Man fragt sich, wie die das ohne Klimaanlage ausgehalten haben… Sie hatten Windtuerme zum Kuehlen der Raeume, aber wie gut kuehlt 40 Grad warmer Wind? Die Tuerme sind da, aber da alle Raeume mittlerweile eine Klimaanlage haben, kann man nicht rausfinden, wie warm es ohne waere. :) Spannend waren die vielen Fotos aus den Anfaengen von Dubai, es bestand mal aus nur 40 Huetten. Interessant waren auch die Fotos vom Beduinenleben: Traditionen, Trachten, Tiere. Tolle Augen haben die Araber! So durchdringend und geheimnisvoll. Ach, und die meisten riechen wirklich gut! (Darf man sowas schreiben?) Hier laesst man sich beim Parfummischer des Vertrauens sein eigenes Parfum auf den Leib schneidern. Zum Beispiel aus Sandelholz, Jasmin oder Arganoel. Die Parfums riechen sehr stark, quasi bis ueber die Strasse, aber auch sehr angenehm. :)

Unser zweites Ziel war der Gold Souk, ein ueberdachter Goldmarkt. Allerdings gaben wir nach ca. 30 min und ca. 20 Parkplatzrunden mit ca. 30 anderen Autos auf und fuhren zum Fischmarkt. So ein Fischmarkt riecht ganz toll bei der Hitze! :) Daher haben wir uns auf die Gemuese-Ecke beschraenkt und frische Datteln gekauft. Der Goldmarkt war in Laufdistanz, also nix wie hin. Krass, wie die Schaufenster dort mit echtem und unechtem Gold verhaengt sind. Die meisten Haendler sind Inder, da die grossen Goldgehaenge fuer indische Hochzeiten sehr wichtig sind. Nachdem ich fast ein Bauchtanz-Set gekauft haette, mit so einer Klimperkette fuer die Speckhueften, entschieden wir uns zum Rueckzug und fuer den Pool. Fantastisch, einen 30m Pool fuer sich allein zu haben! :)

Abends sind wir zur Dubai Mall gefahren, um die Dubai Fontaene zu bestaunen. Da kann man schoen draussen in einem der Restaurants sitzen und alle paar Minuten wird ein Song gespielt (von Klassik ueber Pop bis Arabisch) und die Wasserfontaenen zeigen ihre einstudierte Choreographie. Sehr schoen!

Heute war relaxen angesagt, bis es gegen 15:00 zur Wuestensafari losging. Man faehrt im Pulk in die Wueste (heute waren es 8 Jeeps mit je 5 Personen), laesst etwas Luft aus den Reifen und dann geht’s los, die Duenen hoch und runter, bis alle gut durchgeschuettelt sind. Ziemlich cool! Leider kam danach noch der Touri-Teil mit Kamelreiten und Bauchtanz in einem Wuestencamp. Schoen war, dass ich vorne sitzen durfte und so die ganze Zeit unseren afghanischen Fahrer ausfragen konnte. Er wohnt schon seit 8 Jahren in Dubai und faehrt die Wuestentour JEDEN Tag. Mich interessierte zum Beispiel, warum eine der beiden Telefongesellschaften in Dubai “Etisalat” heisst… :) Salat ist eigentlich das Gebet, aber Etisal heisst wohl, “ruf mich an”. Auf dem Rueckweg fielen mir die Muelleimer rechts und links neben der Wuestenautobahn auf. Anscheinend kommen viele Menschen am Wochenende, parken ihr Auto am Strassenrand (der Autobahn!) und machen einen gemuetlichen Grillabend. :)

Nur noch 2 Tage Dubai und dann geht’s schon weiter. Morgen moechte ich nochmal zum Dubai Creek und gegen Abend wird der Sonnenuntergang neben dem Burj al Arab fotografiert.

Also, erfriert nicht, Ihr Lieben! Und Fotos gibt’s leider erst, wenn ich wieder daheim bin. Die sind ja noch so riesig und unsortiert. :)

24 Oct

Uuuuurlaub….

… tut gut! :) Sollte jeder mal machen!

Gestern war die Spannung gross: schafft sie den Zug und wenn ja, schafft sie auch den Flug??? Jup, beides bequem geschafft und dann schon im Flugzeug gehockt. Leider direkt vor den Klos, weil die Tussi am Check-in Schalter mich mit meinem “Rucksack-in-Plastiksack”-Gebilde gleich nicht leiden konnte… Ach ja, wer von Euch ist schon mal mit 9,1 kg Gepaeck fuer 4 Wochen in den Urlaub gestartet??? Meine Freude ueber die 9kg hat die Tussi hinterm Schalter kalt gelassen, wahrscheinlich hat sie mir danach erst recht den Kloplatz gegeben, weil ich gute Laune hatte, und sie nicht… Wie auch immer, ich weiss wirklich nicht, warum Emirates von allen so gelobt wird… Wenn man Economy fliegt, dann muss ich sagen, gibt es Bessere. Der Service im Flugzeug war zwar freundlicher aber sehr langsam und die Sitze waren definitiv fuer Duenne. Aber was mir fast einen entzueckten Aufschrei entlockte, war das Entertainment Center, dass fuer jeden in die Kopfstuetze des Vordermanns eingelassen war. Ueber 100 Filme zur Auswahl, prima!!!! Leider habe ich ewig fuer die optimale Entscheidung gebraucht, so dass ich in den 5,5 Stunden leider nur 2,5 Filme geschafft hab. Schwupp-die-wupp waren wir schon in Dubai. Also ein wenig durch den Flughafen geirrt, das Gepaeckband gefunden und siehe da, mein Rucksack im Sack hatte den Flug auch gut ueberstanden. Dann noch einige Minuten vor der Passkontrolle gewartet. Hinter mir so ein aetzender dialektsprechender Wichtigtuer, der volle 10 min in sein Handy gebruellt hat. “Hallo, wo bist Du jetzt? Ich bin am Flughafen, ja, dauert noch…. Ja, ich schau, dass ich morgen Abend wieder daheim bin… blablabla…”
Nun gut, nachdem ich dem grimmig dreinblickenden Kontrolleur meinen Aufenthaltsort in Dubai preisgegeben hatte, stempelte er meinen Pass und ich war durch.

Was fuer eine Freude, den Luis nach so langer Zeit wieder zu sehen!!! Als wir die Wartehalle Richtung Parkhaus verliessen, schlug uns eine 35 Grad warme Luftwolke entgegen. Wow, das war ein Temperaturunterschied zu Stuttgart von… ja, genau, 35 Grad. :) Und das nachts um halb eins. In Palm Jumeirah angekommen hab ich erstmal die FLIPFLOPs aus dem Rucksack geholt!!!! :) :) :) :)

Heute war Luis mein persoenlicher Reiseleiter und wir haben eine Tour durch die Stadt gemacht. Zuerst zum Atlantis-Hotel (ganz am Ende der Palmeninsel), die haben ein riesiges und tolles Salzwasseraquarium, mit Rochen und so grossen silbernen und auch ein paar kleinen bunten Fischen. Da man nicht direkt vorm Hotel parken kann, muss man das Auto ca. 500m entfernt auf einem Parkplatz abstellen und weil es zu heiss ist, zum “mal eben rueberlaufen”, gibt es ein klimatisiertes Shuttle, dass einen zum Hotel bringt. Nach einer Minze-Limonade am Strand ging es weiter zur Moschee von Jumeirah. Mit einem Tuch auf dem Kopf und ohne Schuhe gingen wir hinein, aber weil man sich dort gerade auf ein Gebet vorbereitete, wurden wir gleich wieder hinausgeschickt. Danach gab es Kaffee in einem Einkaufszentrum im italienischen Stil namens Mercato und dann fuhren wir noch in die Mall of the Emirates. Das ist die Mall mit dem eingebauten Skigebiet. :) Sehr lustig! Sonntag ist hier wie unser Montag, der erste Arbeitstag der Woche, daher war es ueberall ziemlich leer. Abends waren wir in Dubai Marina, einer Art Venedig mit Hochhaeusern und haben hervorragend Libanesisch gegessen.

Ich glaube, ich habe noch nie so viele unterschiedliche Menschen an einem Tag und in einer Stadt gesehen. Die Emirati-Maenner mit ihren weissen Kleidern und den schwarz verschleierten Frauen, Philipinos, Inder, Sri Lanker (?), Pakistani, Libanesen, Iraner, Russen, Franzosen, Deutsche, Hollaender, Briten, Brasilianer, Amerikaner… Und die meisten leben hier, um zu arbeiten. Die Stadt wirkt so imposant, dass man ueberall Menschenmassen erwartet, aber seit der Krise gehen immer mehr Menschen wieder weg aus Dubai. Es sammeln sich z.B. am Flughafen die Autos der Leute, die fluchtartig das Land verlassen haben, weil hier auf Schulden eine Gefaengnisstrafe steht. Der Appartment-Komplex, in dem meine Gastgeber wohnen, ist nur zur Haelfte vermietet und die Bootsanlegestellen vorm Haus sind alle leer. Da faellt mir ein, dass ich morgen unbedingt dem Pool einen Besuch abstatten muss. 😉 Und nun ins Bett, bis hierher hat eh niemand mehr gelesen… :)

20 Oct

Auf die Plätze, fertig, los!

In 2 Tagen heisst es As-salamu alaykum Dubai und wenig später Namaste Indien. Ich stehe in den Startlöchern und bin quasi bereit! :)

Meine Reiseroute ist grob geplant und sieht so aus:

Wie man sieht, werde ich mich nur in Süd-Süd-Indien aufhalten. Ich hoffe, es wird eine gute Mischung aus indischem Stadtleben, Bergen & Trekking und Entspannung am Strand.

Für Tipps entlang der Route bin ich dankbar! Der Lonely Planet weiss ja auch nicht Alles, oder eben nur das, was alle wissen… :)

Werde mich sicher zwischendurch hier zu Wort melden und freue mich jetzt erstmal tierisch auf die ersten 5 Tage in Dubai!

So, und nun Probepacken… und dann Klamotten und Zeug reduzieren, bis alles passt. :)

31 Aug

Kein Urlaub – kein Blogeintrag… aber BALD!!!! :)

Da sich die Nachfragen nach neuen Blogeinträgen häufen und ja die allgemeine Urlauberei wieder ausgebrochen ist, hier ein kurzer Zwischenruf!

Dieses Jahr konnte ich noch nicht so richtig Urlaub machen, aber immerhin gab es vor einer Woche mal wieder eine Deutschland-Tour. Hamburg, Schwerin und Berlin in 3 Tagen, wie die Japaner… :) und dann weiter nach Thüringen zur Familienfeier. Ich habe viel Familie und ein paar alte Freunde getroffen und mich dabei sogar ein bisschen erholt! Schön war´s und auf jeden Fall die Reise wert! Vielen Dank nochmal an alle, die mich beherbergt haben! :)

So, und der Ausblick kommt jetzt: in 53 Tagen geht es nach Dubai und Indien!!! Ich freue mich riesig auf Luis und seine neue Heimat und darauf mal wieder auf eigene Faust ein neues Land zu erkunden! Es wird also wieder Blogeinträge geben, die Aufregung und Vorfreude steigt! Stay tuned!

(wow, nur 2 Sätze mit einem Punkt und alle anderen mit Ausrufezeichen… :))

11 Apr

Rennsteig, Teil 2 (Tanzbuche – Ebertswiese – Oberhof – Schmiedefeld)

Wird Zeit, dass hier mal wieder was gepostet wird… naja, kein Urlaub – kein Blogeintrag… Aber nun:

Wir haben die Ostertage genutzt und sind wieder ein paar Kilometer auf dem Rennsteig gewandert. In den Wochen davor beäugten wir argwöhnisch die täglich wechselnde Wetterlage… Erst war Schnee angesagt, dann nur noch Regen und kurz vor Abreise zum Glück nur einige Schauer bei 0-6 Grad. :)

Dieses Mal hatten wir uns wieder 3 Etappen vorgenommen und wollten auch unter keinen Umständen wieder abbrechen. Die Übernachtungen waren ja schon gebucht und wir waren bestens (auch für schlechtes Wetter) ausgerüstet. Logistisch waren wir auch gut dabei, diesmal wollten wir ein Auto am Anfang der Strecke abstellen, eins am Ende und uns damit die Zugfahrt sparen.

Also füllte sich das Basislager “bei Oma” wieder am Donnerstag. Es war sogar noch einige Verwandtschaft auf Kaffeebesuch da, so konnte man mal die Großcousine und den Großcousin kennenlernen.

Von 2010-04 Rennsteig II

Freitag früh ging es dann los. Schnell noch gefrühstückt und ab nach Schmiedefeld, über die Thüringer-Wald-Autobahn ein Klacks. Ein Auto am Zielort abgestellt und nun weiter zum Startpunkt. Die Strecke zog sich, da es keine direkte Verbindung gab und das Navi mich wieder über die Autobahn und durch Ilmenau schickte. Endlich an der Tanzbuche (bei Friedrichroda) angekommen, standen wir in den Startlöchern. Es war zwar schon Mittag, aber unsere erste Etappe hatten wir bewußt kurz gewählt. 😉 Bei durchwachsenem Wetter liefen wir los. Hier und da gab es noch ein paar Schneereste und ein paar abgebrochene Bäume, aber der Weg war sonst gut passierbar und wir begegneten einigen Karfreitags-Spaziergängern. Gut gelaunt schrumpften die Tageskilometer dahin. Es wurden einige Caches eingesammelt und an den Schutzhütten Rast gemacht, denn das Basislager hatte uns wieder mit allerlei Leckereien ausgestattet. Auffällig war, dass überall Tannenbäume auf dem Waldboden lagen, unter denen noch Schneehaufen zu finden waren. Eine Weile überlegten wir, ob sich die Tannenbäume schützend auf die letzen Schneehaufen geworfen hatten (so sah es aus!!), oder ob die Bäume dort schon länger lagen und der Schnee unter ihnen einfach langsamer taute.

Von 2010-04 Rennsteig II

Wie dem auch sei, es war noch nicht 16:00, als wir schon kurz vorm ersten Etappenziel waren. So machten wir uns auf, noch einen Cache zu suchen, der nicht direkt am Weg lag. Links vom Weg ging es hinab in eine tiefe Schlucht. Wir staunten nicht schlecht, als uns 2 Fahrradfahrer entgegen kamen, die ziemliche Mühe hatten, ihre Räder durchs Unterholz bergan zu schieben. Unten angekommen, sahen wir den Wasserfall, der sein Wasser über einige Meter fallen ließ. Nicht schlecht, jetzt mussten wir nur noch den Cache finden. Nach ausgiebiger Suche wollten wir schon aufgeben, als wir ihn auf der anderen Flusseite entdeckten. :) Nachdem wir wieder auf dem Rennsteig waren, kam nach ein paar Metern auch schon unsere 1. Übernachtungsbleibe, das Berghotel Ebertswiese. Super schön gelegen, auf einer Anhöhe mit weitem Blick. Da das Hotel für uns nur noch ein Wanderer-Mehrbett-Zimmer hatte waren wir gespannt auf unsere Mitbewohner. Aber wir blieben allein, worüber wir uns freuten. Das Zimmer lag im Dachboden des Hauses und war nur über eine Hühnerleiter zu erreichen… :) Wir gingen erstmal Kaffee trinken und da wir nicht ausgelastet waren, machten wir noch einen Spaziergang zum nahe gelegenen Bergsee. Der war ziemlich klein und zugefroren. Im Sommer soll man dort auch baden können; wir angelten nur den Cache aus dem Wasser und gingen wieder zurück zum Hotel. Inzwischen war es Zeit für´s Abendessen und hier machten wir einen fatalen Fehler. Wir bestellten Thüringer Rostbrätel mit Zwiebeln. Na, nur gut, dass wir allein auf dem Zimmer waren… geschlafen haben wir nicht so gut.

Von 2010-04 Rennsteig II

Am nächsten Morgen ging es weiter, die Knochen waren noch frisch und so ärgerte es uns nur ein klitzekleines Bisschen, dass wir bei Schneeregen loslaufen mussten. Aber der Poncho war griffbereit und da wir so unerschrocken und tapfer sind, haben wir die anderen Ausflügler des Hotels auf dem Treppenabsatz meckernd zurückgelassen und stiefelten los. Für heute waren 17 km angesagt und da es keine Herbergen oder Restaurants auf dieser Wegstrecke gab, haben wir uns noch ein Lunchpaket schnüren lassen. Nach einer halben Stunde kriegte sich der Schneeregen wieder ein und überall dampfte es so herrlich aus dem Boden und den Bäumen (wie ein Kollege immer sagt ” da haben die Hasen Kaffee gekocht”). Es war ziemlich frostig und unsere Hüttenstops fielen kurz aus. Nach einer Weile ging es stetig bergan. Je höher wir kamen, desto mehr Schnee fanden wir vor. Auf halber Strecke kam uns ein Skifahrer mit Opa’s Ausrüstung entgegen und wir wunderten uns noch, wo der wohl herkam. Weitere 50 Höhenmeter später, wussten wir, wir würden heute den ganzen Tag durch Schnee stapfen…

Von 2010-04 Rennsteig II

Wir blätterten dann nochmal im Rennsteig-Führer und tatsächlich: wir liefen auf der sehr schneesicheren und längsten Loipe Europas. Lesen bildet, bissle spät, aber egal… Solange wir nicht bei jedem Schritt bis zu den Knien im Schnee versanken, kamen wir ganz gut voran. Die Eisfelder waren da schon gefährlicher. Aber wir haben alles gut gemeistert und kamen nach langen Stunden Stapferei brotfertig in Oberhof an. Die Wirtin meinte noch, ” da können sie die Kilometer mal 2 nehmen”. Somit haben wir 34 km geschafft. 😉 Deutlich merkten wir die Anstrengung und haben uns bis zum Abendbrot erstmal aufs Ohr gehauen. Diesmal waren wir bei der Wahl unseres Abendessens schlauer und haben prima geschlafen.

Von 2010-04 Rennsteig II

Am dritten und letzten Wandertag standen 20km auf dem Programm, die wir frohgemut in Angriff nahmen. Da es am 2. Tag nicht einen Cache zu heben gab, freuten wir uns heute auf 7 Stück am Wegesrand. Der höchste Berg im Thüringer Wald, der Beerberg, wurde bezwungen und danach ging es stetig bergab. Zu unserem Glück wurde auch der Schnee immer weniger. Die Landschaft war abwechslungsreicher und wir vertrödelten viel Zeit mit der Cacherei. :) Mittlerweile hatten wir uns auf ein gutes Tempo eingelaufen und trafen ab und zu Spaziergänger und Ausflügler. In Schmücke, dem höchstgelegenen Ort im Thüringer Wald legten wir eine deftige Mittagspause ein. Danach lief alles wie geschmiert und gegen 17:00 waren wir kurz vor Schmiedefeld. Leider führte hier der Wanderweg einige Kilometer an der Straße entlang, aber es waren wenig Autofahrer unterwegs. Als wir am Gedenkstein vom Herbert Roth vorbeikamen, haben wir ihm noch eins seiner Liedchen gesungen. Vorm Ziel legten wir noch eine Hüttenpause ein, damit wir unsere Verpflegungsrationen noch vernichten konnten. Und dann noch ein oder zwei Kilometer bis zum Bahnhof “Rennsteig”. Wir hatten unser Ziel erreicht. Der Himmel zog sich langsam zu und wir legten einen Endspurt zum Hotel hin. Auf den letzten 70 m hagelte es auf uns herab, aber wir waren glücklich, unsere Strecke geschafft zu haben. Im Hotel Gastinger wurden wir freundlich empfangen und als uns der Wirt sah, fragte er “Badewanne oder Dusche?”. Und da wir für “Badewanne” optierten, gab er uns eine tolle Ferienwohnung, statt des gebuchten Zimmers. Nachdem wir uns in der Badewanne runderneuert hatten, genossen wir ein vorzügliches Abendessen im Hotelrestaurant und köpften noch eine Flasche Wein, um auf unseren Erfolg anzustoßen. Schade, dass das hauseigene Töpferatelier nicht geöffnet hatte, sonst hätte ich noch wirklich schönes Geschirr nach Hause getragen. :)

Nach einem entspannten Frühstück waren wir traurig, dass unsere Tour schon zu Ende war, wir wären gerne noch 2-3 Tage gelaufen. Wir kommen wieder und diesmal laufen wir den Rennsteig bis zum Ende!

Auf dem Weg zurück ins Basislager wollten wir dann über die Dörfer fahren, da man ja auf der Autobahn so wenig sieht. Leider haben wir nicht bedacht, dass auf 40km keine Tankstelle kommt, was uns einiges Herzklopfen verursachte. Hat aber alles geklappt und zum Abschluss machten wir noch einen schönen Spaziergang durch und um Froschhausen, um dem Frühling zuzuschauen. Ja, und am nächsten Morgen ging´s schon heim.

Von 2010-04 Froschhausen
18 Oct

Mädels on tour – auf dem Rennsteig

Große Aufregung vor dem Start: haben wir die richtige Ausrüstung? Der Wetterbericht kündigte 0-7 Grad an, also wurden diversen Outdoor-Ausstattern kurz vor Abreise noch einige Euros in den Rachen geworfen.

Das Basislager “bei Oma” in Wasserthaleben füllte sich am Dienstag Abend. Noch ein letzter Check der Packliste und am Mittwoch früh ging es mit dem Zug los in Richtung Thüringer Wald.
Der Rennsteig zieht sich von Hörschel bei Eisenach bis Blankenstein an der Saale und erstreckt sich über 169km. Wir hatten uns für den Anfang 3 Etappen vorgenommen.

Von 2009-10 Rennsteig

Am Bahnhof in Hörschel angekommen fragten wir uns, wo sind denn die Zeichen? Es stand im Wanderführer, dass alle Wege mit einem weissen R gekennzeichnet sind. Also liefen wir erstmal ins Dorf. Dort fragten wir eine Vorgartenfleissige nach dem Weg. Wir waren richtig. Zuerst ein Stopp an der Werra, aus welcher man einen Stein herausfischen und bis zum Ende des Rennsteigs tragen muss, um ihn dann in die Saale zu werfen. Nachdem wir beide unseren Stein verstaut hatten ging es endlich los. Frohgemut wanderten wir Kilometer um Kilometer hinauf. Am Wegesrand sah man etliche ausrangierte Wanderschuhe an den Bäumen und Schildern hängen. Es war zwar mit 5 Grad ziemlich kalt, aber wir waren gut ausgerüstet, die Sonne schien und die Laune war blendend. Uschi stimmte immer wieder das Rennsteig-Lied an, welches auch die inoffizielle Hymne Thüringens ist. Leider konnten wir uns nur an die erste Strophe erinnern, aber die kann man ja mehrmals singen, gell? Am frühen Nachmittag hörten wir viel Vogelgeschrei und sahen, dass die Kraniche zum Abmarsch Richtung Süden aufriefen. Unzählige Schwärme verabschiedeten sich von uns und zogen ab. An den Hütten legten wir immer mal wieder eine Snackpause ein und freuten uns, dass wir den ganzen Tag noch niemanden auf dem Weg gesehen hatten. Selbst als wir durch das einzige Dorf am Weg, Clausberg, liefen, war keine Menschenseele zu sehen. Wir machten natürlich nicht nur Snackpausen, sondern auch Cache-Pausen. :) Unser 1. Etappenziel war Ruhla und nachdem wir das Zwischenziel Hohe Sonne erreicht und mit einer ausgedehnten Kaffeepause etwas Zeit verplempert hatten, mussten wir nun Gas geben. Da es bis Ruhla schon ca. 20km waren, wollten wir vom Rennsteig den kürzesten Weg in die Stadt nehmen, der im Wanderführer eingezeichnet war. Dies stellte sich als böser Fehler heraus, da der Weg nur zur Hälfte begehbar war. Er hörte plötzlich mitten im Wald auf und nun liefen wir im Zickzack die Wege entlang, um endlich die tiefer gelegene Stadt zu erreichen. Brotfertig erreichten wir bei Einbruch der Dunkelheit unsere Unterkunft für die erste Nacht. Wir waren unendlich froh, dass das Hotel auch ein Restaurant betrieb und wir nicht nochmal zum Essen loslaufen mussten. Die 25km hatten ihre Spuren hinterlassen. Nach dem Essen gings direkt wieder aufs Zimmer und gegen halb 10 ging das Licht aus. :) Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal so früh im Bett war.

Am nächsten Morgen liessen wir uns nach einem guten Frühstück noch den “schnellen” Weg zum Rennsteig zeigen (immerhin nur 2km streng bergauf) und schon waren wir wieder unterwegs. Vielleicht nicht mehr mit ganz so viel Schwung wie am Vortag. Tagesziel war ein Hotel in der Nähe von Friedrichroda (ca. 19km entfernt). Auch heute lagen wieder einige Höhenmeter vor uns, unter anderem der große Inselsberg. Je höher wir kamen, desto kälter wurde es und heute schien auch keine Sonne. Wieder wanderten wir mutterseelenallein durch den Wald, der immer wieder schöne Blicke über Felder und Wiesen freigab. Am Inselsberg waren schon alle Gräser und Tannen ganz weiss vom Frost. Zu unserer großen Freude winkte ein Restaurant direkt am Berg und wir konnten ein zünftiges Mittagessen zu uns nehmen und unsere Nasen wieder auftauen (das Thermometer draussen zeigte 0 Grad). Nun noch der Abstieg und ein paar Kilometer weiter wartete schon die zweite Unterkunft auf uns. Mittlerweile waren wir schon etwas fußlahm und kurz vor Erreichen des 2. Etappenziels fing es an zu schneien. Herrlich, der Winter hat sich um einen Monat vertan. Aber immerhin war es kein Regen. Noch nicht.

Die zweite Unterkunft war schnell gefunden und lag ja auch fast direkt am Weg. Das Angebot von Schwimmbad und Sauna haben wir dann gar nicht mehr wahrgenommen, nach dem reichlichen Essen wurde noch der “Taschenrutscher” verputzt, den Gisela uns auf den Weg mitgegeben hatte und dann liessen wir es für heute gut sein.

Morgens dann der erste Blick aus dem Fenster: der Schnee hatte sich in Schneeregen gewandelt und den Wald in eine Schlammpfütze. Da wir auch deutlich unsere Knochen spürten und wohl Schönwetter-Wanderer sind, entschieden wir uns für die Heimkehr. So fuhren wir mit verschiedenen Bummelzügen durch das Thüringer Nirgendwo und wurden in unserem Basislager schon mit Kuchen erwartet! Abends wurde dann noch schnell die Planung für die nächsten Etappen abgesprochen und es gab wieder Geschichten aus der Familienchronik zu hören.

Fazit: Der Thüringer Wald ist wunderschön! Wir kommen wieder, denn wir sind auf den Geschmack gekommen!

Fazit 2: Ich brauche nen neuen Fotoapparat, hat jemand Interesse an einer Panasonic Lumix FX35?

Und hier die Bilder:
http://picasaweb.google.com/clthini/200910Rennsteig#

25 Aug

Howgh – Winnepuh und Nu-Shoki (Teil 1)

So, jetzt aber… Endlich ist die Bildauswahl getroffen und hochgeladen, nun kann der Reisebericht verfasst werden. Ganz schön schwierig, im Nachhinein 2 Wochen zusammen zu fassen, aber die Internetsituation in Kroatien war vorsintflutlich…

Mit dem VW-Bus ging es ab gen Süden. Die Uschi hatte extra noch Vorhänge genäht, damit uns keiner beim Schlafen zugucken kann und die haben auch top funktioniert… Erste Zwischenstation haben wir auf einem Parkplatz am Klopeiner See in Österreich gemacht, da die Campingplätze alle ausgebucht waren. Morgens gings dann direkt weiter zu den Plitwitzer Seen. Der Campingplatz war super, wir haben unter einem Pflaumenbaum geparkt und erstmal den Grill ausgepackt. Die Seen sind sehr durchorganisiert aber wirklich sehenswert. Im Entenmarsch mit ca. 500 anderen Touris wird man auf Holzstegen durch das Gelände manövriert. Es gab Wasserfälle und krass klares grünblaues Wasser zu sehen. Nach 2 Tagen ging es dann weiter ans MEEEERRR! In Paklenica hat es uns am besten gefallen, denn hier gibt es quasi direkt am Campingplatz Meer und Berge (zum Klettern natürlich… :)). Die Suche nach einem “Morgen-Schatten-Platz” war anspruchsvoll und ist uns nur mäßig gelungen, denn morgens war der Bus ab 8:00 eine Sauna… Aber trotzdem alles ganz schön und nette Holländer als Nachbarn (zu allen Seiten, ich glaube, Holland war die letzten 2 Wochen leer). Wir haben die Slackline gespannt und am Wasser gechillt und sind abends zum Klettern gegangen, optimal! Am 2. Tag hat eine deutsche Familie ihr Zelt in der Nähe aufgeschlagen und deren unterbelichteter 14-Jähriger hatte sofort einen Narren an uns gefressen und war nicht mehr loszuwerden. Er hat gleich richtig erkannt, dass wir wohl vom Zirkus sind (wegen der Slackline) und dass das Leben sinnlos ist, das hat ihm sein Bruder beigebracht… Also haben wir ihm als Herr und Frau Zirkusdirektor einen vom Pferd erzählt… er freute sich auch sehr über meinen Ausspruch “na Du hast wohl die Weisheit mit Löffeln gefressen”… :)) Ich hoffe, ihm sagt irgendwann jemand, dass das nicht so nett ist, bevor er dafür eins auf die zwölf kriegt.

Die Entspannung setzte nach ein paar Tagen endlich ein und wir beschlossen, einen Shopping-Tag in Zadar einzulegen. Und dann war es mal wieder Zeit für einen Campingplatzwechsel. Wir fuhren noch weiter südlich in die Nähe von Trogir und hatten dort einen Platz direkt am Meer!!! Auch hier hatte Kort gleich wieder einen kleinen Freund aufgegabelt, der erst 7 war, aber um einiges schlauer, als der aus Paklenica. Mit seinem Bike fuhr Leon aus Regensburg Runden auf dem Campingplatz und erzählte uns, wie die Welt entstanden ist und von Dinosauriern und so einiges anderes. Ich glaube, er hatte viele erwachsene Freunde auf dem Campingplatz. Ist auch schön, wenn man morgens beim Blick aus der Busgardine gleich mit “na endlich, Ihr Langschläfer” empfangen wird. Wer weiss, wie lange er da schon gewartet hatte… Nun ja, hier blieben wir nur 2 Tage zum Beachen und für einen Ausflug nach Trogir, wo wir uns zu Touris bekannten und uns Henna-Tattoos zulegten. :) Dann zog es uns dringend wieder nach Paklenica, denn wir hatten ja viel Zeit, den Kletterführer zu studieren und es gab noch eine Mehr-Seil-Längen-Tour zu bezwingen und so ganz ohne sportliche Betätigung is ja irgendwie auch nix, gell? Mittlerweile hatten wir erfahren, dass alle Winnetou-Filme in Kroatien gedreht wurden und so waren wir von nun an Winnepuh und Nu-Shoki (Nscho-tschi is ja auch schwer auszusprechen :)). Auch in Paklenica wurden einige Szenen gedreht, was wir im nagelneuen Winnetou-Museum des Campingplatzes lernten. In Kroatien ist der Film anscheinend nicht bekannt, weil es bis heute keine kroatische Synchronfassung gibt, ist das zu fassen???

Die Mehrseillänge mit Namen “Danaja” forderte einigen Tribut von uns. Da es tagsüber ca. 400 Grad warm war, mussten wir elendsfrüh aufstehen, um dann doch erst gegen 9 loszukommen und konnten den Gipfel erst nach dem Mittag, in der Sonne brutzelnd, erreichen. Das Abseilen dauerte mindestens genauso lang, wie das Hochklettern, da wir leider nicht die Halbseile vom Trainer dabei hatten und unser 70m Seil für die Abseilpiste mit 40m Seillängen somit nicht geeignet war. Über Umwege haben wir es wieder nach unten geschafft und noch eine kleine Indianer-Fotosession eingelegt (guckst Du Fotos!). Da Winnetou und sein Kumpel auch am Zrmanja Fluss gedreht hatten, wollten wir da auch mal gucken… Echt top! Bei 500 Grad Mittagshitze (das mit dem frühen Aufstehen hatten wir dann gelassen) ne Schlucht runterstiefeln ist ne prima Idee. War aber echt schön und gebadet haben wir dann auch einfach noch, sehr zur Verwunderung der Boote, die alle Viertelstunde mal durchgerauscht sind. Dann den Berg wieder hoch und weiter in die nächste City, Obrovac. Die haben doch echt Plattenbauten direkt an den Fluss gebaut. Da kann man quasi vom Balkon im 4. Stock ins Wasser springen. Nicht schlecht, auch wenn´s übel aussieht.

Ja, und sonst waren unsere Tage gefüllt mit den obligatorischen Dingen, die man so beim Camping am Meer macht: Beachen, Slacklinen, Duschen, Essen, Schlafen, Klettern, beim Touri-Markt Nippes kaufen… Kurzum, wir haben uns gut erholt und hatten viel Spass! Die Zeit ging rasend schnell rum und schwupps, waren wir schon wieder auf dem Heimweg.

So, und hier die Bilder: http://picasaweb.google.com/clthini/200908Kroatien#